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AUFENTHALIJQ
ROM 1545.
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rung des Horizontes und
der gereiste Mann unter
voraus hat.
in der Ueberlegenheit
allen Umständen vor
an Erfahrung, die
dem Ung-ereisten
Eigentlich war es ihm bei dem Besuche Roms, wie wir uns
erinnern, um handgreiflichere Dinge zu thun. Das merkten oder
argwöhnten auch etliche der Künstler, welche damals im Vatikan
mit Vorliebe beschäftigt wurden. Perino del Vaga, dessen Werke
Tizian nach Aretin's überflüssiger Anweisung zum Gegenstande
seiner Studien machen sollte, entsetzte sich bei dem Gedanken, dass
der Venezianer bleiben könnte, nicht weil er ihn als Nebenbuhler
in der Freskomalerei fürchtete, sondern weil ihm um die Aus-
sicht auf Ausschmückung des Königssaales im Vatikan bangte."
Auch Vasari oder wenigstens Sebastian theilten im Stillen der-
artige Befürchtungen, sie hüteten sich jedoch, sich zu verrathen.
Michelangelo endlich, der in früheren Zeiten die Bildnisse des
grossen vencziztnischen Meisters gelobt hatte, that den ungewöhn-
lichen Schritt, ihm in seiner Wohnung im Belvedere einen Be-
such zu machen."
Das erste Bild, was Tizian nach Vasarfs Bericht in Rom
malte, war ein Porträt des Papstes zusammen mit Kardinal Ales-
sandro und Ottavio Farnese. Er betont zwar die grosse Befrie-
digung der dargestellten Persönlichkeiten über das Werk", aber
dasselbe blieb dennoch unvollendet, wier-inuthliclrweil dem Papste
das Sitzen zu viel wurde, denn trotz der grossen Nähe von Ti-
zian's Atelier, die man absichtlich gewählt hatte, um derartige
Unternehmungen zu erleichtern, war Pillll der III. doch schon zu
alt, zu kränklich und launisch, um den kurzen Weg dorthin öfters
zu machen. Die Köpfe des Kardinals und Ottavids wurden sorg-
faltig durchgeführt, aber der des Papstes blieb unfertig. Uebrigens
hat Tizian den Papst in jener Zeit noch zweimal gemalt. Das Bild,
das ihn mit seinen Enkeln darstellt, wurde bereits erwähnt, ein
zweites, worauf er in Gemeinschaft mit seinem Sohne Pier Luigi
zu sehen gewesen, gehört zu den zahlreichen Werken dieser
Epoche, welche verloren gegangen sind. Unter ihnen befand sich
11 Vasari
Vasari
XIII.
ebenda.