Vorbemerkung zu
und
7. Die trüben
Medien.
Dunkelheit des Brauns verlagern, wieder blaugrünlich, violet-
lich oder blaugrau erblicken.
Noch ist es vielleicht erwahnenswerth, dass in den Gegen-
satzfarben der trüben Medien das Vor- und Zurückgehen
warmer und kalter Töne in erhöhtem Maasse empfunden zu
werden scheint. Schummern wir ein Blassblau in Medien-
schicht auf ein feuriges Transparentorange, so scheint es, aus
einiger Entfernung betrachtet, förmlich hinter dieses letztere
zurückzufallen. Schwer überzeugt man sich, dass beide auf
derselben Flache stehen. Es ist, als ob das auf uns ein-
dringende Licht das gegensätzliche, wie von uns hinweg in
den Grund hineingezogene, schärfer betonte. Auch dieses
werden wir für die Darstellung wichtig werden sehen.
Sehliesslich werden alle unsere Deekfarben, wenn sie in
blauender Medienschicht auf Dunkel stehen, in's Kühle ihrer
Nüance gestellt, und es geschieht dieses auch den warmen.
Alle diejenigen Farben aber, in welchen die warme Medien-
schicht zur Anwendung kommen kann, werden durch hellen
Untergrund gewärmt. Insofern nun die mitteldeckenden und
die Halblasurfarben sich zu beiden Fallen eignen, kann deren
Umfang von Kalt zu Warm ausserordentlich ausgedehnt wer-
den, sowie noch weit mehr der Umfang, welcher sich auf
unserer Palette überhaupt zwischen dem aussersten Kalt und
Warm vorfindet. Wir können so ein und dasselbe Pigment,
z. B. ein Roth, nach Bedürfniss kalt und warm stimmen, und
die Harmonie des Bildes muss dabei gewinnen, sie aber her-
zustellen und festzuhalten wird erleichtert. Und da auch
warme Halbdeckfarbenschichten auf absorbirender Lasurunter-
lage schon wie blauende Töne herauskommen, so können wir
sie mit Vortheil zu solchen Lufttönungen benutzen, in deren
Farbe eine warme Beleuchtungsfarbe mitspricht. Dies setzt
uns in Stand, desto weniger wirkliches Blaupigment in's Bild
einzuführen, ja wir können diese oft unangenehm werdende
Farbe wenigstens an dieser Stelle fast ganz vermeiden,
indem wir, ihren Anschein hervorzubringen, der steigernden
Kraft der Gegensatzfarben in Medienschicht überlassen. Ein
als Luftton verwendeter Schimmer von Lichtocker Weiss