6 und
Vorbemerkung zu 5
Die trüben
Medien.
Der moderne N aturalist aber, der Alles mit gleiclnnässigeln,
oder nicht absichtlich geregeltem F arbenauftrag malte, erregt
uns nicht die Vorstellung des Gegensatzes körperlicher und
leichter Dinge, sondern die Wolken seines Himmels sind ge-
rade so schwerfallig, wie die Steinblöeke seiner Erde, und
fallen um so mehr als auf die Flache geklebte F alrbenklnrnpen
und bunte Lappen auf, als wir an ihrer Stelle ganz Anderes
erwarten dürfen.
Auch schon der Umstand, dass die hier in Frage stehen-
den Erscheinungen einen farbenstörenden Einfluss auf dünne
Schichten unserer Pigmente ausüben, muss uns bestimmen,
aufmerksam zu sein. Wir finden, dass auf hellem Grunde
die Lasur-Pigmente warmer Farbenrichtung ihre Schönheit
bis zu grösserer Dünne der Schicht bewahren, und bei
starker Ve r dickung rasch an Schönheit a b n e h m e n;
dass dagegen die nach Blau hingewandten Pigmente, um-
gekehrt, in dickeren, dunklen Schichten auf Weiss sich langer
schön erhalten, als auf der Seite der Verdünnung ihrer Schicht.
Wenn man nun sagt, die trüben Medien zeigten uns vor
einem hinter ihnen stehenden Licht gelbe und rothe Farbe,
unter auffallendem Licht aber blaue, so bedarf dieses für
unsern Zweck noch einer etwas genaueren Pracisirung.
Erstens, zeigt sich die gelbe und rcthe Farbe nur dann,
wenn die trübe Medienschicht nicht zu dicht wird für das Her-
Wirken des hinter ihr stehenden Lichtes.
Wenn wir auf unserer weissen Tafel eine dünnste YVeiss-
schicht auftragen, so strahlt das untenstehende Licht der
Tafel gelblich zu uns her. Durch etwas verdickte Medien-
schicht des Weisses sehen wir es röthlich, danach nimmt es
einen äusserst unangenehmen, zweifelhaften, russigbraunen
Schein an, wie ein schmutziger Staub, der vor einem schwach
durch ihn herscheinenden Licht vorbeizieht. Verdicken wir
die obere Weissschicht noch mehr, so wird sie zuletzt- aber
wir müssen sie ziemlich hoch decken wieder weiss, wie der
Grund.
Wir müssen Wohl annehmen, dass der unangenehme,
russige und zweifelhafte Schein daher entsteht, (lass in des