des Grundes auf die Farbe der Decke.
Wi rkun g der Farbe
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den; sei auch der Fleischschatten zuweilen etwas zu trüb
(Luini), oder zu brandig (R. Ghirlandiajo), die Form ist
nie dem Farbenreiz geopfert.
Ganz vortrefflich haben die Alten solche Farben zu Model-
lirungsunterlagen benützt, Welche mit der Farbe der Decke ggfärgägß
Grau mischen. Die Localfarbe der Decke wird immer im fjgggfjrfjjif
Uebergewicht bleiben, wenn sie nicht in allzu dünner Schicht
gelegt wird. Es bedarf dann keiner besonderen neutralen lagen-
Vorbereitung. Das neutrale Grau, welches beide liiarben, in
gleicher Proportion genommen, mischen würden, theilt der
vorherrschenden Localfarbe der Decke das nöthige Grau mit.
Das richtige Maass der Deckenfarbe wird beim Malen vom
Auge abgemessen.
Als Einzelunterlagen dieser Gattung sind aus der Tem-
peramalerei in die Oelfarbentechnik mit hinübergenommen:
Das Graugrün für Fleischtöne, das Braun für blaue Gewän-
der. Neu sind: Grellgrüne Untermalung hellrother Gewän-
der, Grellroth für hellgrüne, dann Rosenroth für hellblaue
Farben.
Sobald aber auf der höchsten Stufe italienischer Kunst- Gmäglü"
entwiekelung die Darstellung des Nackten grössere Dinien- anfjflfäfler
sionen annahni, und Warme Farben fast die ganze Bildfläche 1x
beherrschten, Ward der graugrüne, graublaxie oder blaugrüne x
Grund über die ganze Bildtafel ausgedehnt. AGhDllClIGPVVGlSG
waren später die grossen Landschaftsnialer Poussin und Gmum"
Claude le Lorrain in ihrem Recht, wenn sie violetgraue
und rothgraue Leinwandgrtinde für das in ihren Bildern Vor-
herrschende Grün der Pläne und Baumgruppen wählten. Auf
dieser für Grün stark verdunkelnden [Tnterlage konnten sie
nach Herzenslust niodelliren, wie es ihr kraftvoller Formen-
sinn verlangte, der sich nicht an den Zufälligkeiten unorgani-
scher Formenausladungen genügen liess, sondern dem Ver-
standniss des Fbrrnenorganisnius zu Leibe gingl).
1) Das Röthlichgrau der alten Landschaftergründe ist der Puzzolana-
farbe der römischen Campagne nachgemischt, also der Erdfarbe der Land-
schaft, die die Meister schilderten. Daher der überraschend naturwahre
Ton in den Bildern dieser ßtylisten".