Volltext: Über die Grundsätze der Ölmalerei und das Verfahren der classischen Meister

Zweiter 
Abschnitt. 
Auftrag, und dieser massige Farbenauftrag erleichtert die 
Führung des zeichnenden und formenden Pinsels. Die Unter- 
lage so hell, als möglich, zu machen, ist also immer wünschens- 
Werth. 
Selten wird der Fall eintreten, dass wir gezwungen sind, 
oder dass es vortheilhaft erschiene, für alle in einem Bilde 
vorkommenden Modellirungen einen gemeinsamen neutral- 
schwarzen Grund herzustellen. Für Bilder, in denen hellere 
und flachere Modellirungen die Uebcrzahl bilden, wird der 
Maler den Untergrund nach dem Bedürfniss dieser Mehrzahl 
einrichten. Wird für eine oder mehrere vereinzelte Stellen 
im Bilde dunkler Modellirungsgrund notlnvendig, so kann man 
mit Leichtigkeit für solche Einzelstellen und auf deren Um- 
riss beschränkt die nach Bedürfniss dunklen Unterlagen 
mittelst der Auftuschung herstellen. Einen solchen Grund, 
der ebenso leicht bis zur nöthigen Kraft aufgehellt, als ver- 
dunkelt werden kann, nennen die Maler einen Mittelton. 
Einwirkung 
der Farbe 
Farbe 
auf die 
Grundlage 
der 
Decke. 
der 
S011 die Farbe der Decke in den dünnen 
verändert bleiben, so darf sich die Farbe des 
nicht farbeverändernd einmischen können. 
Schichten un- 
Untergrundes 
In dieser Beziehung ist Neutralschwarz der beste Grund; 
vollkommene Finsterniss hat keine Farbe, mit der sie sich 
einmischen kann. 
Ebenso verhalten sich die Abstufungen von Neutralgrau 
für hellere Modellirungen. Das Schwarz und das Weiss, aus 
denen dieses Grau besteht, sind beide neutralfarbig. 
Man glaube jedoch nicht, mit einer Mengung von Schwarz- 
pigment und Weiss Genüge zu leisten, wenn es sich um 
Untergründe exact einfarbiger Modellirungen handelt; denn 
unsere Schwarzpigmente haben immer irgend einen farbigen 
Stich, entweder einen bläulichen, grünlichen oder bräunlichen, 
und es ist daher eine sorgfältige Correotur dieser Fehler nöthig, 
wenn man, wie zuweilen geschieht, der Raschheit halber mit
	        
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