Zweiter
Abschnitt.
2. Oder man führt überhaupt die Modellirungsschichten
gleich von Anfang an nicht bis zu solcher Dünne der Schicht
hinab und lasirt die in Folge dessen etwas zu hell ausfallen-
den letzten Schatten dann mit Schwarzpiglnent, sie so ge-
hörig verdunkelnd und mittelst einer lichtabsorbirenden Decke
das überschüssige Licht des Weiss zerstreuend.
3. Da es ohnedies schon die Haltbarkeit der Farbe und
die grössere Annehnilichkeit der Pinselführung rathsain machen,
allzugrosse Dünne der Reflectorenschieht auf dunklem Grunde
zu vermeiden 1), so kann man auch für die Schatten eine
Mengn ng von bräunlieheln Schwarzpigment und Weiss-
pigment mischen, so das Retlexionsverinögen des letzteren
etwas VerringerndQ). Alsdann kann man mit deckenderem,
soliderem und angenehmer zu tractirendem Auftrag verfahren.
Also: Man legt die letzten Schatten mit einer nicht zu dünnen
Schicht von Mengung aus 1 Schwarz-l- l Weisspigment an,
spielt dann mit dem Pinsel nach den Lichtern hin immer
mehr Weiss in die Mischung ein und setzt zuletzt die hohen
Lichter rein Weiss hin.
Van kann sich so viele Mengungsproportionen anfertigen,
als man will; sobald man dieselben nicht gleich so dick auf-
trägt, dass der schwarze Grund seine Mitwirkung einbüsst,
wird die lllanipulalzion immer sehr leicht und angenehm von
Statten gehen. Sowie aber der Auftrag allzu dick wird, ist
der Vortheil der dunklen Unterlegung zerstört.
1) Die Erfahrung lehrt, dass die feineren Abschattirungsunterschiede
allzudünner Schichten mit der Zeit verschwinden. Dieses geschieht, weil
das zwischen ihren Pigmentkörperchen vertheilte Bindemittel mit der Zeit
etwas von seiner Transparenz verliert. So wird denn hierdurch eine ganze
Reihe von Nüancirungen feinst vertheilten Pigrnentkörpers zu einer Ver-
einigt werden. Auch hat es einige Schwierigkeit, eine sehr geringe Schicht
schön eben, und ohne dass sie fleckig im Auftrag erscheint, auszugleichen.
Am besten ist dies noch thunlich mittelst starker Beimengung eines mit
Petroleum verlängerten Firnisses.
2) Und zugleich in dem Bräunlichgrau dem Blaugrau der Medienfarhe
ein neutralisirendes Gegengewicht gebend. Braun über Blau : Neutral-
Schwarz.