Zweiter Abschnitt.
scala einer und derselben Farbe. Die Schattentinten sind in
ihrer Farbe deutlich erklärt durch das am Anfang des Streifes
stehende hohe Licht, Welches allmählich abnehmend in sie
übergeht 1). Jeder F arbenstreif Wird nur an den Stellen. WO in
Folge des höheren Auftrages die Deckkörper der Masse ge-
häufter sind, mehr Licht auffangen, und da, WO wir diese
DGCkl-IÖTPGI" dünner geschichtet oder in mehr Bindemittel Ver-
theilt haben, weniger.
verschmol-
zene Model-
lirung ein-
farbiger
Opakkörper.
Anwendung für Nachahmung der Naturerscheinung.
Für die Darstellung von Licht- und Schattenmodellirungen,
Welche in der Natur bei inässigem, von einer Seite herkom-
mendem Lichte an solchen Opakkörpern vor sich gehen, deren
Oberflächen sich continuirlich und ohne Vorspringenrle Ecken,
die Schlagschatten werfen könnten, abwenden, wird in keiner
Art der Malerei ein Verfahren aufzubringen sein, treffender
und zugleich durch so ausserordentliche Leichtigkeit der Mani-
pulation sich auszeiehnend, wie dasjenige, dessen Prineil) in
unseren Farbenstreifen enthalten ist. Die Alten nannten das-
selbe höchst passend das Verfahren des "Lichthöhens".
Wir stellen die Abschattirung her, indem wir auf dunkler
Unterlage mit der Localfarbe des Körpers an den dünn auf-
getragenen Schattenstellen Weniger, an den gehöhten Licht-
stellen mehr Licht auffangen. Naturgemasser können wir bei
Darstellung des Runden auf der ebenen Flache nicht verfahren.
Auch der runde Körper verändert das Ansehen seiner Farbe
in Licht und Schatten nur deshalb, weil er (obwohl mechanisch
auf eine andere Weise) mit seiner immer die gleiche bleiben.
den Farbenart an der einen Stelle mehr, an der anderen
Weniger Licht auffangtz). Und ebenso vortrefflich, wie in der
Natur, werden in unserem Nachbild die Abschattirungstöne
ohne Disharmonie und ohne Ansätze ineinander verlaufen,
seien sie auch von tausendfältiger Nüancirung.
Lichthöhen.
Naturalis-
mus des Ver-
fahrens.
1) Siehe Wasserfarbentechnik g 4. Behandlung der S01
Fleisches.
2) S0 exaet fasste der vermeintliche Gonventionalislnus
Ausdruck: Naturalistik des Verfahrens, auf.
der
Behandlung
des
Sah attentöne
der Alten
den