Zweiter Abschnitt.
3:21:23" Ebenso versteht es sich auch von selbst, dass anderer-
Vrjfgljäjh seitsfdie grösste Lichtreflexion unserer hellsten Deckfarben
Natur. immer nur den Helligkeitsgrad solcher Opakkörper erreichen
kann, welche dem Lichtauffall unter gleichen Winkeln ent-
gegenstehen, wie unsere Bildtafel und deren Oberfläche nicht
dichter ist, als unsere deckendsten Pigmente.
ggäggfgfg; Stellen wir aber unsere besten Deckfarben mit hellfarbigen
ungeägflf" Lasurfarben oder dunkelfarbige Deckfarben mit unseren dunk-
leren Lzrsurpigmenten zusammen, so fangen immer die Deck-
farben fühlbar Licht auf und die Lasurfarben lassen solches
durchfallen. Sie mit einander vergleichend, können wir die
ersteren Lichtreflectoren nennen und die anderen Lichtabsor-
benten.
15011122391? Und insofern in der beleuchteten Körperwelt die Unter-
schiede von Licht und Schatten durch das Verhaltniss des in
grösserer oder geringerer Menge aufgefangenen Lichtes ent-
stehen, sagen wir, wir haben in den Deckfarben Lichtfarben
und in den Transparentpigmenten Schattenfarben.
gitilqgägrijfägt Der reale Lichtumfang in unsern Oelfarben ist bedeutend
lääfäilgcäf genug, um mit mässigen Graden des an natürlichen Körpern
täggsäffgiß wahrgenommenen Beleuchtungsumfanges bis zum Verwechseln
ähnlich in Wettstreit zu treten. Es beweisen dieses die Clair-
obscure, welche in alten Palästen wirkliche Sculpturen und
architektonischen Schmuck ersetzen. Wenn wir nur anders
den von ihrer Perspective verlangten Standpunct einnehmen,
so vermögen wir nicht, sie als Flaches, Gemaltes von dem
Runden der realen Umgebung zu unterscheiden.
Ja es braucht, um diesen den matten Wasserfarben un-
erreichbaren Triumph zu erlangen, nicht einmal der ausserste
Lichtumfang der Oelfarben aufgeboten zu werden. Es darf
sogar die Localfarbe der Lichtstelle eine etwas dunklere sein,
als die des Schattens; ist die Lichtstelle nur mit Deckfarbe
gemalt und die Schattenstelle mit Lasur, und ist der Unter-
schied beider Charaktere richtig hervorgehoben, so wird die
eine Licht zurückgeben und die andere wird im Verhältniss
zu ihr genügend viel Licht absorbiren, um für beschattet zu
gelten.