zur Technik der Oelfarben.
Wa sserfarbenteehni k
liche, aber die Sache besser ausdrückende clairobscure Oel-
malereien erklärt und geläufig gemacht Ware.
2. lntensivfarbige Schatten.
Sicher ist, dass Schwarzpigment in Schattentönen der Tre-
und Quattrocentisten, es sei denn, dass es sich um graue
Localfarben handelte, eine geringere Rolle spielt. Die Schatten
sind fast (lurchgängig starkfarbig, und daher wurden die Unter-
legungcn der lntensivlasur, damit sie einen genügend hellen
Lichtrefiexionsgrilnd abgaben, gewöhnlich noch mit bedeuten-
der Theilnahme von Weiss an ihrer sehr einfachen, aus Local-
farbe und YVeiss bestehenden Mischfarbe angefertigt. Cennini
schildert dieses wie folgt: Tiefste Schatten der Gewänder, mit
reiner Localfarbe sauber gezeichnet, dann ein hellerer, schon
aus Weiss und Localfarbe gemischter Halbschatten, der be-
stimmt ist, intensiv lasirt zu werden, daneben gesetzt. Auf
der Lichtseite Wird derselbe mit dem neben ihm aufgetragenen,
durch Vermehrung der Proportion von Weiss weiter aufge-
hellten Halbschatten bei Licht (oder Mittelton des Lichtes)
nass in nass vermalt. Auf dem (Weiss enthaltenden) Unter-
legungstone der intensivfarbigen Schatten wird sodann der
Uebergang zu der Schattentiefe unvermischter Localfarbe mit
durchsichtiger-- also um etwas heller, als diese Tiefe heraus-
kommender-reiner Localfarbe geführt. Die schwarzen oder
die Schatten bei Finsterniss werden zuletzt mittelst Linien-
gitter über die tiefsten Schatten unvermisehter Localfarbe hin,
in der oben angegebenen Weise eingezeichnet, aber, wie
gleichfalls schon gesagt ist, in grosser Beschränkung und nie
als grössere tiefste Schattenflächen wirkend.
In Folge der hellen Unterlegung ist durchgängig auch
der intensivfarbige Schattencharakter noch ein ziemlich heller.
Und das ist für Wasserfarben auch das Richtige, denn diesen
fehlen die Charaktere schöner dunkler Intensivfarben von
einiger Kraft. Viele Lasurpigmente der Oelmalerei Wirken
selbst in ziemlich dicker Schicht auf nicht einmal sehr heller
Unterlage, obwohl dunkel, doch noch intensivfarbig. Die
Wasserfarben dagegen bedürfen, um überhaupt durchsichtig
und intensivfarbig zu wirken, sehr heller Unterlage, und auch