Volltext: Über die Grundsätze der Ölmalerei und das Verfahren der classischen Meister

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Anhang. 
So Ruysdzlel. Seine Absicht ist weniger auf plastische 
Forineninodelliruiig und Localfarbenpräcisirung, als auf einen 
Alles durehflünkernden Silberduft der Atmosphäre gerichtet. 
Everdixigen malt dem Claude le Lorrain ähnlicher, 
nur, dass sein warmer Grund dunkler ist. Daher seine Bilder 
oft etwas schwarz herauskommen.  
Wynants. Gleichfalls neutralgraue Fornienmodellirung 
in gleielnnässigerein Impasto, als bei Ruysdael. Daher er 
oft in den Schatten den Ton verliert und etwas bunter wird. 
In seinen grösseren Bildern aber ausnehmend solid. 
Molinaer. Ganz grau in grau durchlnodellirend und 
mit schwacher Localfarbe kaum aus dem Grau herauslasirenmi. 
Hobbein a dagegen untertuscht die Form Iiaehläissig mit 
Klarbraun auf hellgrauem Grund. Er setzt  
weisse Lichter auf. Dann lasirt er mit Localfarbe, und so 
kommt es, dass ihm oft alle Mitteltöne fehlen. Daher er 
ausserst locker in der Forniengebung ist, aber oft recht hübschen 
conventionellen, transparentbraunen Ton zeigt; wohl wegen 
seiner stark manierirten Unsoliditat bewundern ihn nach Ent- 
schuldigung der eigenen Fahrlässigkeit instinctiv Lunschauende 
Nloderne zeitweilig so sehr. 
Spanische Schule. 
Ebenso wenig Neues, aber weit weniger Interessantes, als 
die Niederländer des siebenzehnten Jahrhunderts, bieten die 
Spanier für die Erlernung rationeller Technik. 
Ihre Malerei schliesst sich entweder ganz der ClaraciÜ 
sehen an  nur dass das Formengefülil und Wissen der Ca- 
raceesken ungleich höher steht  oder sie sind flüchtige Deck- 
farbenmaler und wissen dann ihren grauen Tönen durch einen 
feurig rothen Untergrund, den sie sogar hier und da. zeigen, 
eine angenehme Wärme zu geben. S0 besonders V el asquez. 
Aber sein Fleisch im Silberton ist häufig manierirt grau. 
Andere, bei denen dieses nicht der Fall (Zurbaran) ver- 
fallen statt dessen leicht in's Ziegelrothe. Auf dunklere-m 
Grund (Velasquez, Murillo) sind die Spanier solider im 
Colorit, selten aber erstreckt sich die F orinengewissen-
	        
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