der alten Schulen.
lg der Arbeit an Kunstwerken
Führul
Nachtrag 9, 3-
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Diese geistreiche Art des Colorits ist nur Denen zu' em-
pfehlen, welche in der Disposition von Licht und Schatten
und in leichter freier Charakterzeichnung ähnliche Kräfte in
Bewegung zu setzen haben, wie er. Sonst würden die Mängel
und die Skizzenhaftigkeit des Colorits stark in die Augen
fallen.
Auch Rembrandt lasst in den klaren Schatten die
braune [lntertuscihung Vielfach stehen und lasirt also, folge-
recht, der schön modellirten Deckfarbenforinung später auch
wieder klarbraune Schatten auf; bei ihm ist der braune Ton
Absicht und wirkt, wie eine warme Beleuchtung. Ihn aber
nachzuahmen, dürfte nur dann. rathsam sein, wenn man ein
dem seinen ähnliches Wissen in's Feld zu führen hat, denn
nur dieses versöhnt mit dem zuweilen etwas capriciösen Aus-
sehen seiner Beleuchtungseffecte. Die Productionen seiner
modernen Nachahmer, welche nicht das Zeug haben, Klar-
heit der Form auch noch durch die ungünstige Beleuchtungs-
bedingung hindurch aufrecht zu halten, möchten den wohl-
meinenden Rath hervorzurufen geeignet sein, dass man, ehe
man Rembrandt nachzuahmen unternimmt, erst einige Zeit
die Zeichenschule besuche und dann etwa bei Gian
Bellini oder sonst Aehnlichen das Formenmodelliren erlerne.
Die
Landschaftsmaler des siebenzehnten
hunderts.
Jahr
Für die gebrochenen Farbentöne, welche in Landschaften
vorkommen, eignen sich Untergründe von nicht allzudunkleni
Mittelton vortrefflich. Die grossen römischen Landschafts-
inaler Claude leLorrain und Poussin malten ihre Bilder
auf graurothenn oder bräunlichgrauein Grunde; die Nieder-
länder hielten ihre Gründe meist in etwas kühlerein Grau.
Den Letzteren kann es dann mehr auf Hervorbringung des
Silbertons ihrer Beleuchtungen an, den Ersteren, ungleich
grossartigeren, auf eine sich der Anschauungsweise der italieni-
schen Figurennialer anschliessende Formenniodellirung und
auf grössere Wahrheit der Loealfarbe; denn das Grauroth
ihrer Unterlagen ist, Wie wir schon bei den einfarbigen Model-