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Arbeit an
Kunstwerken der alten
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Unterla e zurückkehrte zuweilen mit einer unverkennbaren
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Vorzagtheit zu dünner Schichtung der Decke den dunklen
(iruxxd allzusehr herwirken lässt.
Weil er lange Modellirxingsscaleil hervorbringen wollte,
hat er mit Recht seinen Malgrund sehr verdunkelt. (Dunkler
Bolus.) Seine (larnation ist auf dessen Braunroth mit sehr
schöner, versehmolzener, gleichfalls ziemlich dunkel gehaltener
Blaugrauuntertusehung Verbereitet. Auf dieses Blaugrau,
welches mit dem Bolus Neutralgrau ergiebt, kommt die schön
impastirte loealfztrbige Deckfarhemnorlelliruug zu stehen, und
dann folgt sorgfältige Localfarbenlasur.
Den Farbensinn des Correggio hatte er nun freilich
nicht. Dennoch aber hat er höchst Aehtungsxrvertvhes geleistet,
und sein ausnehmend schöner und ernst g(wl1elte11e1' Sanct
Sebastian in der capitolinisehen Sammlung zeigt Vollständiges
Verständniss und gewissenhafte Uebung der clairobscuren
Technik im edelsten Sinne.
Auch die besseren Bilder seiner Schüler sind mit diesem
soliden Verfahren auf Bolusgrund gemalt. Obwohl nun, wie
man sieht, nichts Neues geboten ist, so möchten wir doch
Lernende auf das Studium dieser Bilder aufmerksam machen,
weil an ihnen und besonders an den vielfältigen und oft sehr
schönen Farbenskizzen derselben Meister die Manier des dunklen
Clairobscurs auf Bolusgrund sehr gut studirt werden kann.
Die ohnehin schwachen Lasuren lassen häufig die Unterleg-
ung deutlich erkennen.
(laravaggio.
Die Manier des Carav a g gio, welcher sich einige Schüler
Curuccfsx zeitweilig umschlossen, ist weit roher. Von grauer
Formenvorbereitung ist nleist keine Rede mehr. Auf den bis
zum Aeussersten verdunkelten Bolnsgrund wird sofort mit
Deckfarbe loealfarbig aufmodellirt, dann lasirt. Auf den
Werken des C a rav a g gi 0 selbst ist ersichtlich, dass die Schatten
mit langer N üanciruxigsscala den dunkeln Grund verschleierten.
Die dünnsten Schichten sind mit der Zeit ausgestorben, Und so