der alten
Kunstwerken
Führung der Arbeit
Schulen.
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andern Aehnliches erstrebenden grossen Meisterwerken Ver-
gleicht. Diese (ielegenheit ist vortrefflich geboten auf der 'l'rans-
iiguration. Wie sind in dem von Giulio Romano voll-
endeten Theile des Bildes die Schatten nicht nur zu schwarz ge-
worden, sondern wie mangelhaft ist hier auch die Loealfatrben-
cinheit gewahrt, erstens, zwischen Lichtern und Schatten der
einfarbigen Deckfarbenmodellirungen (deren Schatten sogar aus
Mengung -l- Schwarz hervorgegangen zu sein scheinen), sodann
aber auch zwischen den intensivfarbig lasirten Schatten und
Lichtern der einfarbigen 1) Gewänder. Und wie leicht und "in
sich harmonisch steht der obere, von Rafaehs Hand her-
rührende Theil des Bildes neben dem unteren!
Auch Fra Bartol oineo, wenn man ihn in dieser Be-
ziehung mit Rafael vergleicht, fällt durch seine hier und
da zu weit getriebene Farblosigkeit der localfarbigen Schatten
auf, Andrea del Sarto aber durch seine Nachlässigkeit,
welche ihn häuüg die Vorbereitungsarbeit Iiicht genügend
verbergen lässt.
In den hierher gehörigen grossen Bildern Rafael 's ist der
'Grund wohl gleichfalls ein neutralgrauer heller Mittelton, die
Formenauftuschung braun, aber nicht saftig, wie bei A n d"re a,
sondern sehr gemässigt. Die Formenheranbildung verlegt der
sichere Meister der Form in die graue (neutralgrau oder schwach
localfarbig) halbdeckende Aufniodellirung. Die hohen Lichter
und Durchleuchtetes werden sehr hell, aber nicht rein Weiss
impastirt. Die Himmel sind mit heller Deckfarbenabtönung
unterlegt. Die lntensivschatten starkfarbiger Gewänder hat er
mit der Localfarbe in halbdeckender Schicht auf Dunkel vor-
inodellirt, die blauenden Medien auf dunkler Localfarbenleisrn"
aufgehellt. Dann folgte die sorgfältigste Iiocalfarbenlasur über
das ganze Bild.
Ein sehr schönes, halbzerstörtes Bildniss RafaäPscher
Manier ward bei dem römischen Kunsthändler Herrn F abbri
in Rom gezeigt. Ihlsselbe möchte für die Unterlegung des
auch
komm en
Denn
absichtlich
changirende vor.