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Anhang.
Löifeichens genau nach den Proportionen jener Winkel ein.
Seine Mischuligscoinponenten sind, denn es handelt sich um
einfarbige Forinenuntennodellirung, Schwarz und N eutrahxreiss.
Nun wählt er auch seinen Standpunct dem abzubilden-
den mit Lichtern und Schatten versehenen Object gegenüber.
Weder die volle Lieht, noch die volle Schatten-Seite wird den
Körper am besten in seiner Bbnnenrundung zeigen, sondern
diese wird das Auge dann am vollständigsten sehen, wenn
es „zwischen Licht und Schatten des Objeetes mitten hinein
gerichtet" ist, oder wenn seine Sehaxe gerade über die Linie
hinstreieht, Welche die Lichtseite des runden Körpers von der
Schattenseite trennt 1).
Aber das höchste Licht des Gegenstandes und dessen
tiefster Schatten kommen so beide auf die zwei sich einander
gegenüberliegenden aussersten Ränder zu stehen, und diese
Ränder stehen beide vom Auge am weitesten entfernt. Für
die malerische Darstellung ist diese Placirung des höchsten
Lichtes nicht günstig, denn die hellsten Farben sind die am
weitesten hervortretenden. S0 ist es wünschenswerth, dass
das höchste Licht an einer Stelle des Körpers stehe, welche
dem Auge näher ist, als dessen zurücktretender ausserster
Rand. Lionardo sagt also, der Maler stehe am besten an
einer Stelle, Von der aus er zwischen jene trennende Linie und
das hohe Licht am Körper hineinsehe. Nun sieht er den
tiefsten Schatten nicht mehr, dem grössten Lichtumfang hat
er entsagt. Allein in der Ansicht, die er jetzt hat, gewinnt
er noch einen Mittelton jenseits des höchsten Lichts, und das
Licht selbst ist mehr nach der gegen den Beschauer hervor-
stehenden Mitte des Gegenstandes zu versetzt. Und dieses
ist denn den Mitteln der malerischen Darstellung günstiger.
Diese "Grübelei" zeugt allem Anschein nach bis jetzt von
einiger Klarheit und Umsicht. Aber es geht nun auch bei
Beobachtung der Farbe mit Wahrhaft Lionardoscher Uns
erbittlichkeit des Verstandes und Gefühls weiter. So ergötz-
sind
Die Experimente
zumeist
Kugeln
angestellt.