Volltext: Über die Grundsätze der Ölmalerei und das Verfahren der classischen Meister

Führung der 
Arbeit 
Kunstwerken 
der 
Schulen. 
alten 
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selbst aber ist aus den obenangeführten Ursachen leichter der 
umgekehrte, auch schon desshalb, weil wir die unvollkominnere 
Ausdrucksweise uns näher liegender Zeiten besser verstehen, 
und weil so unsere V orstellung von vollendeter Technik, in 
der Zeit rückwärts schreitend, allmählich herangebildet wird. 
Erste 
Reihe. 
Die 
schönfarbige 
Nlanier 
der 
älteren 
Schulen 
der 
(Ielmalerei. 
Die ersten Meister der Oelrnalerei blieben in ihrer Ab- 
sicht auf Verbreitung schöner tagheller Farben ohne heftige 
Schatten der alten Teinpera eng angeschlossen. Sie behielten 
daher auch die Weissen Gründe bei, ja jetzt erst Wurden die- 
selben als lichtreliectirende Folien transparenter Farben von 
hohem NVerth und gestatteten, in der Pracht schöner Farben 
Wahrhaft zu schwelgen.  
Was für das Colorit ausser dieser Vervollkommnung des 
Glanzes der Intensivfarben Neues hinzukain, war die aus der 
Dehnbarkeit der Oelfarbe abzuleitende Unterschiedlichkeit des 
durchleuchteten, des beleuchteten und des lichtabsorbirenden 
(fharaktersl), Welche denn auch bald zur Unterscheidung ver- 
schiedenartiger Stofflichkeit und verschiedener Beleuchtungs- 
artcn ausgebeutet wurde. Der innerliche Glanz der Himmel 
trennte sich von der festen Erde, und die goldene Glorie der 
Temperatafeln ward immer seltener. 
geklärt Werden. Hier sei nur im Allgemeinen darauf hingewiesen, dass die 
Oellnalerei die Farbenharmonieen der schönfarbigen Manier ernster stimmte 
und um viele Töne bereicherte, das Clairobscur dagegen den Reichthum 
derselben ausserordentlich einschränkte; aber es führte die reizvollen Ge- 
biete neutralen Tones und geschlossener Beleuehtungsefecte mit ihrem leicht 
verständlichen Liehtfall neu ein und entwickelte das die coloristischen Ab- 
sichten vereinfachende Princip der Eintheilung des Bildes in warme und 
kalte Blarben zum Bewusstsein. 
1) Lasur auf Reileotor, Lasur als Unterlage und als oberflächlicher 
Absorbent.
	        
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