Volltext: Über die Grundsätze der Ölmalerei und das Verfahren der classischen Meister

Deckfarbennlengung. 
und 
Deckfarben 
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auf solche des dunklen zu stehen kommen und daneben das 
Umgekehrte eintritt. S0 werden die dunklen einmal durch- 
leuchtet sein und ein anderes Mal als dunkle Folie dienen. 
Auch dieses warnt vor allzuhoher Schichtung 1). 
Wird ein sehr leichter Pigmentkörper mit einem schweren 
geinengt und in viel Firniss eingebettet, so tritt gleichfalls 
häufig ein anderes Resultat ein, als man erwartete. Rother 
Lack und Weiss geben so ein viel wärmeres Roth, als wenn 
man sie trocken mengt. Die leichten Lackpartikel werden 
vom Bindemittel über die untersinkenden des Weisses empor- 
gehoben und stehen so theilweise auf heller Folie. 
Aehnliches entsteht, wenn man in eine fette helle Deck- 
farbe eine dunkle Lasur- oder Halblasurfarbe mit vollem Pinsel 
einschrnitzt. Sie wird von der hellen durch- und umleuehtet 
und empfängt ein eigenthümlich frisches Ansehen. 
Werden Deckfarben von der Richtung der sich löschen- 1.353569 
den Farben gemengt, so entsteht Grau. Fame" 
Noch die Mischung durch Abwechslung kleiner Linien 
können wir erwähnen. Die alten Maler haben das Schattiren sch'afü'e"- 
mittelst Schrafiirung in die Oelfarbenteehnik mit hinüber ge- 
nommen und an geeignetem Platz, wo Lasur bedenklich war,  
verwendet. Auch die Localfarbenmischung, die durch Neben- Fümmem- 
einanderlegen abwechselnder Farbstreifen entsteht, zeigt eigen- 
artige Charaktere. Die Farbendruckerei benützt sie mit vielem 
Geschick. Rembrandt und Rubens erzeugten oft einen 
eigenen blendenden Flimmer dadurch, dass sie viele kleine 
Pinselstriche von Hellblaugrau mit solchen von Hellgelb ab- 
wechseln liessen. 
Rückblick und Zusammenfassung. 
11118 
Sehen wir auf den 
diese im Grunde so 
mannigfaltigen Nutzen zurück, den 
einfachen Betrachtungen gewährten, 
1) Alles dieses wird in den an Reflexionskraft einander näher stehen- 
Deek- und Lasurpigmenten der Wasserfarben weniger empfunden. 
den
	        
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