Continuirlichkeit der Transparentstreifen.
Benützung der
141
hat keine Schwierigkeit, aber man kann mit ihr das Licht
nicht höhen. Desshalb sei die [Tntermodellirung eher etwas
zu hell, als zu dunkel 1).
Je frischer man die Lasur aufträgt und je sicherer und düfäjfijfcht
Voller man mit ihr malt, desto schöner und in sich ver- 52:33;
bundener sieht sie aus. Die sehr flüssige Farbe, Welche
Moderne beim Lasiren anwenden, zeugt davon, dass sie die
Vortheile des Verfahrens nicht kennen. Man lasire mit vollem
Pinsel und solider Blarbensubstanz, nur so ist man sicher und
frei. Und dann vollende man mit einem Male, so vortrefflich
man es vermagz). Kleinigkeiten zu retouchiren, geht sehr
Wohl an. Aber ganze Flachen, mehrmals und immer von
Neuem mit flüssiger Farbe lasirt, werden schmutzig und un-
sicher und trüb von Ansehen.
Körper von transparenter Substanz, z. B. Wasser, trans-gzelälfglljg;
parentes Laub, können natürlich nur mit Intensivlasur schön trffsräjfglb
nachgeahmt werden. Die Form muss gut vorbereitet seinfoäälägjäifl"
Sieht man durch die Wassermasse Lichtsehein, so unterlegt
man die transparente Welle mit der Farbe des Liehtsf Sieht
man den Grund der Wasserilaehe, so malt man zuerst die
Formen und Farben desselben und zieht die YVasserfarbe
darüber. Auch hier leuchtet wieder" das Rationelle des Ver-
fahrens, als erleichternd, ein.
Das zarte Roth der Lippen und der röthlieli schimmern-
den Tiefen des Fleisches, die dunklen Farben und Schatten
der Haare, die dunkle Farbe des Auges, intensivfarbige Re-
flexe der Falten starkfarbiger Gewänder u. s. w. kann man
nur mit Intensivlasur passend darstellen.
1) Soll man, wie es manche moderne Nachahmer später Decadenzmaler
lieben, „Bravour" in Pinselstrichen sehen, so dürfen das nie Pinselstriche
der Unterlage sein. Es befinde sich immer der Pinselvortrag in der Lasur-
Schicht. Besser und schöner ist es aber, wenn man in Malereien gar nichts
vom Pinselstrich gewahr wird.
2) Aus diesem Grunde ist es auch gerade bei Lasuren wichtig, dass
man sie lange nass halten könne. Es ist ganz verkehrt, gerade den Lasuren
stets stark trocknende Mittel beizusetzen. Versetzt man aber einen Trocken-
firniss mit der nasshaltenden Petroleumsorte, so eignet er sich zum Ver-
dünnen der Lasurfarbe.