Schönfarbigkeit.
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trägt sie über Hellgelb auf. So kann man auch den blau-
grünen Grünspan, nachdem man ihn mit Mumie oder mit
bräunlichem Schwarz etwas gebrochen hat, auf Hellgelb oder
Hellgelbgrüil zu genügend brillantem Gelbintensivgrün regu-
liren 1).
Bei allen intensiveren Mischfarben überhaupt ist es sicherer,
die gewollte Nuance erst aus zwei gemengten Transparent-
componenten herzustellen und sie dann über hellster Unter-
lage aufzutragen.
Bei Mischung zweier Transparentfarben aus [Teberzug
sehe man vor allen Dingen zu, dass beide gleich transparent
seien. Enthält aber die eine von ihnen etwas mehr weiss-
liohe Trübung, als die andere, so stehe sie zu unterst, sonst
kann die Mischfarbe aus begreiflichen Gründen nicht intensiv
werden, sondern es bekommt das Oberflächenlicht Antheil an
ihr. Aber auch wenn die Pigmente, die man nach einan- 3551m?
der über Weiss auftragt, gleichmassig transparent sind, so ßggägicgggg-
ist es immer noch ein Unterschied, ob man den helleren und Qgggggeggf;
wärmeren Componenten zu unterst oder zu oberst auftragt. 90353119"-
Transparentgelb zu unterst auf Weiss, und Transparentroth
darüber, giebt eher ein leuchtendes, obwohl vielleicht etwas
rötheres Orange, als, umgekehrt, die gleiche Quantität Roth
zu unterst und Gelb zu oberst, deren Orange leicht etwas
trübgelb wird. Am stärksten tritt Analoges bei Violet aus
Transparentblau und Roth und bei Grün aus Transparent-
blau und Gelb hervor. Das Violet mit Zugrundlegung
des Roth und das Grün mit zuerst gelegtem Gelb bleiben
leichter schönfarbig, als beide Farben mit Zugrundlegung
des Blau.
Analog ist es mit Dunkelroth aus Hoth und Schwarz,
oder mit Braunroth etc. Elfenbeinschxxiarz, welches in dünner
Schicht über W eiss lebhaft seinen gelben lßehler zeigt, wird
ein prachtvolles Schwarz über Dunkelrothlasur auf Weiss. über Rom
1) Vor der Grünspanlasur bedeckt man die Unterlage mit einer trennen-
den Firnisslage. Der Grünspan enthalte kein Oel. Ueber die Lasur zieht
man nochmals eine Firnisslage. Nach Lionardo.