Volltext: Über die Grundsätze der Ölmalerei und das Verfahren der classischen Meister

Trübe Medien auf dunkler Unterlage. 
schehen soll, wie in dem Dunstnebel, der den Lichtpartien 
des Cumulusgewölbes verlagert, so thut man besser, in der 
Decke das Deckpigment möglichst zu vermeiden, oder man 
legt es wenigstens nur in dünnster Schicht und ausserst eben, 
sonst tritt jene russige, zweifelhafte Erscheinung ein, von der 
wir in der Vorbemerkung gesprochen haben. 
Dort haben wir auch schon gesagt, dass wir der Schönheit 
unsrer Pigmente Concessionen machen, wenn es sich darum 
handelt, die Farbenbrillanz des Himmels hervorzuheben, und 
so werden wir auch die Zonen von Misehfarben des östlichen 
Abendhimmels mit Lasur über heller Unterlage malen, wenn 
wir ihre Farbenschönheit betonen wollen. Das dabei einzu- 
sehlagende Verfahren wird im nächsten Paragraphen ge- 
schildert werden. Hier nehmen wir an, es liege uns 0b, das 
Blassere der Erscheinung des östlichen Abendhimmels zu 
charakterisiren. 
Bei der Nachahmung sehr vielfarbiger N aturvorbilder ist Nßturzßrbild 
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mlt grosser Vorslcht zu verfahren, danut dle Farbenschonluelt vlßlfurblg- 
unseres Materials nicht zu Schaden konnne. 
N atur v0 rbild: östlicher Abendhimmel mit deutlich 
vorlagerncler Schicht der Beleuchtungsiarben. 
1. Zenith: dunkles, funkelndes Blau. 
2. Zone etwas helleren, stumpferen Grünblaues. 
3. Dieselbe Wird allmählich gelbgrüner, endlich gelb. 
4. Zone von Blassorange. 
5. Zone von Blassroth, dieselbe wird allmählich zu 
6. Dunkel Ros enroth, von unten her vorlagernde 
Dünste ziehen dieses in 
7. Blassviolet, zuletzt im Horizont in 
8. durnpfes Blaugrau. 
Alle Uebergange sind unmerklich und ausserst reinfarbig. 
Nachahmung: Vor allen Dingen achten wir darauf, 
dass von den für die Aufhellung der Zonen bestimmten Pig- 
menten keines solche Elemente enthalte, Welche mit der Farbe 
der Unterlage beschmutzendes Grau ergeben können und um- 
gekehrt. Ist das Blau im Zenith grünlich, so enthalte das 
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