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(Magnansuperoxyd) mit Oel gekocht, gibt ein stark trock-
nendes Mittel; wenn dies aber ausreicht, warum dann noch
den Sud mit anderen Ingredienzien unnöthig verbessercn
wollen! Ein gelinderes Trockenmittel ist ein trocknendes Oel
im Wasserbade gekocht, welches man in der Weise dar-
stellt, dass man dasselbe über eine gute Stunde in einer
Kochtlasche, in siedendem Wasser erhitzt. Farben, die
wie Kremser- oder Bleiweiss, Neapelgelb, Cobalt und andere,
gewisscrmassen selbst Trockenmittel darstellen, sollen durch-
aus keine das Trocknen beschleunigende Zusätze erhalten.
Ich will nicht verfehlen, eine Bemerkung B0uvier's hieher-
zusetzen, der das Verfahren empfiehlt, das Trockenoel nicht
etwa den Farben schon beim Anreiben zuzusetzen, sondern
dies beim Gebrauch auf der Palette zu thun. Dieser Ver-
schlag bedingt aber die genauere Kenntniss des Trocken-
Vermögens der einzelnen Farben. Bouvier, der zur Zeit vcmlödmf der
die empfehlenswertheren Farben eingehendst geprüft, gibt FaT-ben,
ihre Art zu trocknen, wie folgt an:
Weiss.
Nr
Kremnitzer- oder Kremserweiss,
(trocknet schnell).
Gelb.
bestes
Weiss,
Neapelgelb (trocknet gut).
Lichter gelber Ocker (trocknet,
ziemlich langsam).
rein
gebraucht,
Sauerstoff zu verbinden. (Stöekhzxrrltz) Diese Bemerkungen sagen
hinlänglich was zu geschehen hat, um das Oel zu einem Cfroukenoel, zu
einem mit Sauerstof? gewissermassen geschwihigeitexx Oele zu machen.
Man bereitet das 'l'reckenoel in der Weise, dass man in einen neuen
glasirten Topf etwa 10 Loth Braunstein zu einem Pfund Oel gibt,
welches man bei gleichmässigem, gelindem aber hellem Feuer (wenn's
Knhlenfeuer ist) kocht bis es aufwallt und schäumt; den Schaum nimmt
man ab; wenn sich derselbe etwas färbt, nimmt man den Topf vom Feuer
Weg. Man lässt nun das Oel erkalten und sich setzen, schüttet es dann
vorsichtig ab und bewahrt es gut verschlossen. Bei dieser Trockenoel-
Bereitung hat man nur die Vorsicht zu gebrauchen, dass man ein kleines
Gefäss mit Ausguss, gefüllt mit demselben Oel, dessen man sich zu be-
sagtem Zwecke bedient, bereit hält. Kocht nämlich das Oel zu hoch
auf und droht mit Ueberkochen, dann giesst man schnell etwas von dem
gleichen, bereit gehaltenen kalten Oele hinzu und hat so niemals etwas
zu befürchten. Es ist noch zu bemerken, dass das im Marienbarle
zubereitete 'I'rockenoel für zarte, helle Töne zu verwenden ist, da das
dunkele Trockenoel dieselben schädigen würde.