schon von Plinius, Dioscorides und Galenus genannt wird.
Lionardo da Vinci empfiehlt unter dem Titel: „Per fare una
Pittura d'etterna Vernice", C. 513 seines Buches von der
Malerei, altes, dickes Nussoel (olio di noce); nähere An-
gaben fehlen leider auch hier wieder. Hierbei allein an
Wallnussoel zu denken, ist keine Veranlassung.
Warum sollte nicht daneben das Oel anderer Nüsse
zu malteehnischen Zwecken Verwendung gefunden haben?
Ich wurde bei meinen Untersuchungen auf ein Nussoel
aufmerksam, dessen sich auch van Eyck bedient haben
kann, und dessen Benutzung die aussere Erscheinung der
in jener Periode entstandenen Oel-Bilder nahe legt. Es ist N
dies das Product einer Oel-Baumfrucht, welches Candlenuss- Dmßmälllf
auch Laekbaumnuss- oder Bankulnussoel genannt wird. Baulääi,
Seine Eigenschaften sind so überraschend, dass es nur
räthselhaft erscheint, wie dies Oel nicht schon längst zu
maltcchnischen Zwecken die ausgedehnteste Verwendung
gefunden hat. Denn schon das rohe, kalt-gepresste Oel
des Samens des Lackbaumes, der Candlenuss, zeigt beim
Auftrocknen auf einer Glasscheibe oder einer flachen
Porzellanschale im Gregensatze zu anderen trocknenden
Oelen ein beaehtenswerthes Verhalten. Es trocknet gut,
und dazu behält es nach dem Auftrocknen eine glatte obere
Flache, wohingegen beispielsweise Lein- oder Mohnoel unter
den gleichen ausseren Bedingungen nach dem Auftrocknen
das Bild einer Miniatur-Relief-Gebirgskarte darstellen.
Gekocht liefert das Bankulnuss- oder Oandlenussoel ein
noch schneller trocknendes Mittel zur Farbenbereitung als
Leinoeltirniss. Dabei ist das Candlenussoel licht und klar,
von unausgesprochenei" Färbung; perlfarben dürfte die rich-
tige Bezeichnung für die Tonung besagten Oeles sein.
Diese Farblosigkeit sichert somit die zu bindenden Pigmente,
die Blatrbkörper vor jeder Beeinflussung des Tones. Das
in einer leicht verkorkten Flasche aufbewahrte Bankulnuss-
oel verdickt schliesslich darin und erhält eine klebfreie
Oberhaut. Es bleibt auch in diesem Zustande klar und
und ohne seinen Ton zu ändern. Auf einen flachen
Porzellanteller etwa 2 IIIID stark aufgegossen, und zwar
so, wie es der Presseentflossen, trocknete dasselbe glatt
auf und wurde hart. '
Dass van Eyck die Frucht des Lackbaumes, die Bankul-
nuss kennen konnte, unterliegt keinem Zweifel; es kann
sogar nichts die Annahme ausschliessen, dass die genannte