Der Samen soll höchstens 8-10 Centim. gelagert werden,
sofern er noch ganz frisch; dann erfordert er dazu ein
tägliches Umstechen, unter Umständen ist dies selbst
zweimal täglich erforderlich. Späterhin, wenn der
Samen vollständig ausgetrocknet ist und die einzelnen
Samen rollen, keinerlei Neigung sich zu ballen zeigen,
nicht mehr in Gruppen und Klümpchen zusammenlaacken,
dann darf man den Samen schon kniehoch aufschiitten,
muss denselben aber wöchentlich zweimal umsetzen; doch
dies nur bei trockenem Wetter, sonst schadet man mehr
als man bessert.
Ußlw1'ßlir-V91'- Ich habe im Verlaufe dieser Darlegung eingehend die
Einflüsse nachgewiesen, welche auf die Bildung der in den
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Stnmfruchtcn . g ange au en e samereien en 1a enen e
(Niissen) und gcmcnge einzuwirken im Stande sind und zwar solche,
jenes der die bei der Oelbaumfrucht von vorneherein ausgeschlossen
äamflfldlls bleiben. Zu diesen gefahrbringenden Einflüssen, die das
"wduheih Produckt der Oelptlanze zu maltechnischen Zwecken un-
brauchar machen können, treten noch andere, ebenfalls be-
sprochene Umstände, die nicht weniger der Beachtung wcrth
sind, weil sie vielleicht noch bedenklicherer Natur sind. Sollte
das Gesagte noch etwa der Bestätigung bedürfen, so will
ich nicht unterlassen wiederholt darauf aufmerksam zu
machen, dass sich keine, vor dem fünfzehnten Jahrhundert
in Oel gemalte Decoration, nicht der spärliehste Rest
eines Oelanstriehes erhalten hat, obschon es an Berichten
über die Verwendung von Oel "zum Mischen der Farben"
nicht fehlt. Und aus eben dieser Zeit, in welcher die
zahlreich ausgeführten Oelanstriche und decorativen Aus-
schmückungerl in Kirchen wie in den wohlverwahrten
Gemächern der Könige so baldigem Untcrgange verfielen,
aus dieser Zeit stammen doch die scheinbar unverletz-
liehen, keinen Verfall kennendcn, so tief, so voll und
dennoch so milde leuchtenden, in ihrer Kristallklarheit
fast ed'lem Gesteine vergleichbaren Oelbilder, die jene
Periode der Wiederbelebung, die Zeit der van Eycläs und
ihrer Gefolgschaft charakterisiren.
Eine genauere Beobachtung der beim Auftroeknen
der verschiedenen Oele in die lilrscheinung tretenden Vor-
gänge regte zunächst in mir den Gedanken an, dass
namentlich jenes, von den vorgenannten Meistern als
Bindemittel den Blarben zugesetzte Oel, kein von einer
Sonnnerpfianzc, einer einjährigen Oeljaflanzo entnommenes