Volltext: Studien zur Geschichte der Oelfarbentechnik

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saat; die indische (ostindische) Saat ist durch Senf- und Kohl- 
Siitltsttlllül] verfälscht u. s. w. Ferner soll auch das Oel mit 
fremden Oelen versetzt sein; so z. B. mit Rüb-, Senf-, Hanf-, Flilsuhtlng des 
Cottonoel, Fischthran u. s. W. Dem gekochten Oel endlich lwülvßliifllißß 
setzt man Kolophonium und Harzoel zu."  Zur Bestätigung dilrchnilrzueb 
letzt' gemachter Bemerkung verweise ich noch auf einen Artikel 
aus allerjtingster Zeit. ln der Zeitschrift „Die Seifeir, Oel- 
und Fett-Intiustrie" (Jahrgang IV. Nr. 156; Düsseldorf und 
Leipzig, d. 21. März 1893) steht S. 1586 ein Artikel „Nach- 
weis der Harzoele im Leinoel" von F. Goreil, der schon 
durch die Anführung so vieler Methoden beweist, dass es sich 
um eine wirkliche Gefahr handelt; auch schreibt die Wiener 
DrogrZeitungz „Die Harzoele werden seit längerer Zeit zum 
Verfälschen verschiedener Industrieoele, namentlich aber des 
Leinoels verwendet". Eine sehr betrübende Illustrirung und 
Bestätigung hierzu liefert dasselbe Blatt in der Nummer 
vom 2. Mai d. J. Unter der Rubrik "Chemische Industrie" 
bringt sie einen Artikel "Harzoelfirnisse" und sagt: „Die helle 
Farbe, die ziemlich starke Gonsistenz und der bei guten 
Fabrikaten schwache Geruch der Harzoele hat es natürlich 
schon vor längerer Zeit nahe gelegt, diese selbst zum Ver- 
schneiden von Leinoel, namentlich aber von Leinoelfirniss zu 
verwenden      die Anwendung von Harzoel bietet noch 
immer Anlass zu Unzufriedenheiten der Consumenten(!!!)     
Nun folgen die Aussetzungen und die Anweisunge? den ge- 
rügten Uebelstätntlen zu be e nen. Dann heisst es: „ n jüngster 
Zeit verwendet man nebäng dem Harzoel auch Lösungen von 
Colophonitim in Steinkohlen  Destillaten, Colophonium in 
Petroleum und erzielt damit in Verbindung mit Leinoellirniss 
bessere ltlischfirnisse"     Weiter. „Die einfache Verschneidung 
von raflinirtem Harzoel mit Leinoelfirniss liefert zivar ein ganz 
gut trocknendes Produkt  vorausgesetzt, dass der Firniss gut _ 
trocknete und die Harzoelmenge 25 Procent nicht tibersteigt." 
Die weiteren Angaben für die Herstellung nebst verbesserten 
Verfahren mag sich der ansehen, welcher sich dafür interessirt; 
als Warnun reicht das Gesa te.  Sehr bezeichnend ist aber 
für die Lage des Oelmarktäs noch nachstehende Mittheilung 
derselben Zeitschrift des Jahrg. IV. vom 7. März 1893. Da heisst 
es in einem Artikel über Anwendung des Goldchlorids und des 
Silbernitrates als Reagens für fette Oele: „behufs Vergleichung 
der verschiedenen Reaktionen theilt Moerck seine Versuche in 
drei Gruppen, in der ersten Gruppe befanden sich unbedingt 
reine Oele, in der zweiten Gruppe reine Oele im Handel
	        
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