Volltext: Studien zur Geschichte der Oelfarbentechnik

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Steife führen zunächst zu einer Trübung, dann hindern 
sie den Trockenproeess, und was das Schlimmste ist, sie 
tragen den Keim der Verwesung in die kautschukztrtige, 
sonst fast nicht anzugreifende Materie des Linoleins. 
Diese im Oele versprengten, bald verschinnnelntleii und 
sich uingestaltenden Stoifrestchen veranlassen durch den 
naturgemäss schneller oder auch weniger rasch erfolgenden 
Verfall eine Lockerung der Masse, welche zunächst das 
lilintlringen und lilesthaiten des Staubes begünstigt, gleich- 
zeitig der atmosphärischen Luft neue Angriffspunkte bietend. 
Die Folge ist, dass stets weitere Heerde der beginnenden 
Zerstörung erschlossen werden. Aus diesen Gründen 
erhellt schon zur Genüge, dass die Bereitung des Oeles 
nicht vorsichtig genug erfolgen kann. Eine weitere 
Gefahr,  künstlerisch nicht verwerthbztres Gel zu er- 
halten,  ist in der Massenproduction des grossen Fabrik- 
hetriebes zu erblicken. Bei einer Verarbeitung bis zu 
zichthundert Sack Leinsaat pro Tag und selbst zwölf- 
hundert bei Tag- und Nachtsehichte, kann eine so sorg- 
fältige Reinigung des Saniens wie sie für den gedachten 
Zweck erforderlich ist, nicht mehr stattfinden. Nun ist es 
aber doch bekannt, dass selbst die beste, die baltische 
Leinsaat schon bis zu 18W.) durch wildenl) Rübsamen ver- 
unreinigt ist.  Iin Weiteren darf die Gefahr nicht ver- 
kannt werden, welche die Spekulation und die Concurrenz 
hervorrufen, und findet das Mischen und Älfälschenx) derDaS 
Oele nicht etwa nur im Kleinhandel statt, was durch ein- m 
gehende und wiederholt erfolgte chemische Analysen, ge- 
richtliche Verhandlungen und Verurtheilungen erwiesen 
werden ist. 
Fälschen 
1' Uclc. 
äk Ueber den Umfang des Betruges und der (ladurch für den 
Gebrauch zu technischen und besonders zu Kunstmalzwecken 
beslehenden Gefahr wird Nachstehendes genügend Auskunft 
geben.  C. Borchert unterzeichnet in Nr. 17 des Jahrganges 
1883 in (ler von Dr. C. Deite herausgegebenen Zeitschrift 
"Seifenfabrikant" einen Artikel, welcher nrllhran im Leinoel" 
überschrieben ist. Er sagt: "Soviel scheint festzustehen, 
dass ein Grossgeschäft in Leinoel sich eines Fischoels bedient, 
uni Lcinoel damit zu verfälschen    die Hinweisung auf 
England scheint richtig zu sein, und wenn nicht durch Zwischen,- 
Und 
dieser 
nicht trocknend.
	        
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