(S. XXVQI Als K. B. Hase, der Altmeister helleniseh-
byzantinischer Wissenschaft erfuhr, dass lilallmerayer an
oben gedachtem Werke arbeite, schrieb er von Paris unter
dem 1G. März 1829: "Konstantinus Porphyrogennetuä
(912 bis 959 n. Chr.) einfache Aeusserungen reichen, dünkt
mich, hin, um zu beweisen, dass im siebenten und achten
Jahrhundert die hellenische Bevölkerung des Peloponnes fast
gänzlich verschwunden und (lureh slavische Ansiedler
ersetzt war." Weiter: "Schon vor Monaten fand ich Ge-
legenheit diese Meinung auszusprechen, da ich als Seeretaire
de la Commission de l'Institut pour (liriger Pexpedition
scientiiique envoyee en Moiree die von hieraus dorthin
geschickten Zeichner, Geographen und Philologen, siebzehn
an der Zahl, mit lnstructionen versehen musste. In diesen
habe ich unter andern empfohlen alles zu sammeln, was
über jene, ehedem so zahlreiche, jetzt fast ganz Wieder
verschwundene (I) slavisehe Bevölkerung des Peloponnes
denn die heutigen Albanesen in Achaja, Argolis und
Arkadien sind ein anderer Stamm Aufschluss geben
könntef) . Zur Zeit des Nieephorus (802-811)
fingen selbst die Bewohner des Peloponnesus unter der
slavischen Bevölkerung, die das Land vorher durch den
nach Süden gerichteten Strom slaviseher Völkerwanderung
erhalten hatte, über deren gewaltsamen Einmarsch
Proeopius berichtet slavisch3) zu reden an. Wie
diese nun die Sprache, so nahmen die Eingedrungenen
sowohl die altererbten Sitten als auch jene durch die
höhere Geisteskulturt) der Griechen hervorgerufenen Ge-
Gesammelte Werke v. J. Ph. Fallmerayer, herausgegeben von
G. M. Thomas.
2) Ebendort I. B. S. XXVI.
3) Damit ist zweifellos ausgedrückt, dass die Slavisirung zu eben
dieser Zeit eine fast vollständige geworden war. Diese Umwandlung
findet seine Bestätigung durch ein Wort St. Winibalills: "Et inde
(e Sieilia) navigantes venerunt nltra mare Adriaticum ad nrbem Mana-
fasiam in Slavinica terra." Itinerarium S. Wilibaldi, Anglo-Saxonis,
(leinile Eiohstatliensis Episeopi, Cap. 2, 15 (Acta Sauctornm ad Vlll,
Jul. pag. 504). Fallmerayer sagt darüber: "Der Angelsaebso St. Wini-
bald, Bischof von Eichstädt, kam auf seiner Pilgerreise zum l1l. Grabe
i. J. 723 nach Monembasia, das er eine Stadt im slavinisclxen
Lande nennt Berechne man selbst, was Vorausgegangen sein
müsse, bis man das altlaläonische Monobasia eine "Stadt in Slavinien"
nennen ilnrfte."
Falhnerayer, das slavisclie Element in Griechenland XIV. (Frag.
aus d. Or.) F01. 523.