Wirkungen unschwer zu verfolgen sind. Ob diese nun
mittelbar oder unmittelbar erfolgten, diese Frage kann uns
nicht beschäftigen, weil dieselbe hier unwesentlich; allein
wichtig ist die historisch erwiesene 'l'hatsaehe, dass sie
bestanden haben. Schon frühe sehen wir den Griechen
sein Alphabet aus der hieratischen Schrift, jener für den
alten, heiligen Dialeet gebräuchlichen Charaktere ergänzen,
und zwar lange, lange bevor e1' im Pharaonenlantle festeren
Fuss gefasst und zu Einfluss gelangt war. Bekannter,
jedenfalls wichtiger noch ist für uns der bei den Hellenen
erwiesene Einfluss auf bauteehnischem Gebiete und auf
jene dies begründenden Wissenschaftszweige. Als man nun
in der Folge begann, durch Unterweisungen und gegebene
Vorbilder angeregt, den Sakral- und anderen öffentlichen
Bauten vollendeterc Gestaltung zu geben, drängte es
naturgemüss auch zu weiterer Vervollkommnung der übrigen,
zur Ergi-inzung der Architectur bestimmten Künste. Diese
Forderungen wurden aber um so dringlicheir, als mit dem
schnell sieh entwickelnden Gefühl für's Schöne auch für
die Ausstattung der Privatwohnungen Wünsche rege
wurden, die zu befriedigen sich die ererbten Verfahrungs-
weisen in der Kunst als nicht mehr ausreichend erwiesen.
Und wie uns die überkommenen Mittheilungen erkennen
lassen, waren es in erster Linie die Kunstmalverfahren, für
die man Ersatz zum Zwecke leichteren, schnelleren Arbeitens
gepaart mit einer dem erwachten Luxus genügenden
äusseren Pracht erstrebt und gefunden hatte. So be-
reicherte man sich im Pharaonenlande nicht allein mit des
Wissens Schätzen, sondern entlieh auch die technischen
Hülfsmittel und entwickelte sie zu höchster Vollkommenheit.
Denn was uns aus der Glanzperiode Alexandriens berichtet Alexandrielfs
Wird, es ist für das eben Gesagte bezeichnend, ist Gltmmlloche'
nur die Frucht der unter hellenischem Einiiusse erfolgten
irViederbelebung längst gepliegtcr Wissenschaften und hier
Crblühter und erstarkter Künste und Gewerbe. Denn
keine Pflanzstadt Grossgriechenlands kann sich auch nur
ähnlicher Erfolge in Kunst und Wissen, in Handel und
Gewerbe rühmen; Alles fand eben hier urheimischen Boden,
deshalb gedieh es und erwuchs dauernd. Und was hier
gediehen, dessen Anfänge lassen sich im Nidlande zurück-
verfolgen bis in's höchste Alterthnm, wo seine bis heute
gefundenen letzten Spuren schon eine Vollkommenheit
zeigen, die uns wohl berechtigen, die letzte Glanzperiode