Ueber die anzunehmen. Alles, das Sinnliche, wie das Uebersinn-
dggrgälifilälln liehe fand in der oben erwähnten, die höchsten An-
7' forderun en befriedi enden Weise Darstellun Wir
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lälzississlllen lernen die einzelnen Schulen und ihre charakteristischen
Pljjifldß der Merkmale aufis Genaueste kennen, doch bei aller Ver-
(""cchcn' schiedenheit der Wege bleibt ihr Ziel ein gemeinsames.
Bei der einen wie bei der anderen Richtung setzt die
Ausführung des Gewollten jedoch die denkbar vollkommenste
Malteehnik voraus. Neben den Götter- und Heroenliguren
sehen wir mythologische und historische Stoffe behandelt;
Seesehlaehten, Reiterkämpfe und J agdscenen grossen Stiles
werden uns in hoher Vorzüglichkeit gelähmt. Wir finden
grossartig aufgefasste Portraits, wie z. B. jenes Alexanders
des Grossen, welchen Apelles, der Meister in Licht und Farbe,
mit dem Blitze in der Hand darstellte. WVir sehen die
Steigerung des Schmerzes in des Timanthes Iphigenien-
Opfer, bis auf den Grad, den die Kunst nur andeuten
durfte; wir erblicken die Darstellung der Leidenschaft und
des Rührenden der Anmuth und des sinnlichen Reizes.
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Pauslas malt Thier- und Blumenstücke; als ein Meisterstüek
der Verkürzung und Schattengebung wird sein schwarzer
Stier gerühmt, von nicht geringerer Bedeutung galt die
liebliche KranzHeehterin Glyeera. (Plin. XXXV 40 24.)
Er beginnt die Malerei der Felderdecken, wobei er das
Verfahren beobachtete, die einzelnen Bilder, 0b Figuren
Heller zu Frankfurt unter dem 24. August l5Ü8 „Dir-
Flügel sind von aussen mit Steinfarbcn ausgemalt, aber noch nicht ge-
iirnisst und innen sind sie ganz untermalt, damit man darauf anfange
auszumalen auch ist es mit zwei gar guten Farben
unterstrichen, dass ich daran anfange zu untermalen. Denn ich
bin Willens, wenn ich Eure Meinung vernommen haben werde, etliche
vier- bis fiinf- und seehsmal zu untermalen, der Klarheit
und Dauerhaftigkeit wegen Und wieder schreibt Diirer
unter dem 26. August 1509 „denn ich habe sie (die 'l'ai'vl)
mit gressem Fleiss gemalt, wie ihr sehen werdet. Sie ist auch mit den
laesten Farben gemacht, die ich nur habe bekommen können. Sie ist.
mit gutem Ultramarin unter, iiber- und aufgemalt, etwa fiinf- oder
seehsmal, und da sie schon fertig war, habe ich sie nachher noch zwei-
fach iibermalt, auf dass sie lange Zeit dauere. Ich wveiss, wenn Ihr
sie sauber haltet", (das klingt nicht nach mechanischem Schleissen)
"dass sie fünfhundert Jahre sauber und frisch sein wird
Darum lasset sie sauber halten, dass man Sie nicht berühre".
Uebrigens lohnt es sich, über die 'I'echnik sich zu vor-
gewissern, die Kapitel 34 bis 43 des fiinfunddreissigsten Buches Plinius
Sccundus Historia natnralis einzusehen, wo er die berühmten Männer
der Mallmnst und ihre Werke bespricht.
1) Philostr. I, 28.