Volltext: Studien zur Geschichte der Oelfarbentechnik

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Stärkekleisters auf einen nicht stark satinirten, aber doch glatten, 
etwas bläulich-weissen, also entschieden kalt getonten Bogen 
Papier.  Der Ton wird alsdann dem alten Perganientes ähn- 
lich.  Das kaltweisse Papier verhütet eine zu gelbliche Fär- 
bung und verursacht ein gewisses Leuchten des Tones, ein 
Durchschillern. So erhält das Papier etwas von jenem feinen 
Glanze, jenem Lüstre, der dem Pergamente eigen ist.  Das 
erwähnte Ersatzmittel gestattet jede beliebige Behandlung, die 
auch auf Pergament geübt wird und durch eben diesen Stoff 
bedingt, begrenzt ist. Die Feder gleitet darüber, wie über die 
feinst-bereitete Pergamentfläche; jede Art von Vergoldung und 
jede nur denkbare Benutzung des Goldes ist möglich; wozu ja 
wiederum viele Erfahrungen nöthig sind; und was die Hauptsache 
ist, es beansprucht lange nicht jene fast peinliche Vorsicht, die 
das Pergalnent erfordert. Da es aber nicht so ganz leicht ist, 
das französische Pflanzenpauspapier aufzuziehen oder aufzukleben, 
so möchte es doch räthlich sein, dies zuerst unter Beihülfe 
eines erfahrenen, gewandten Buchbindermeisters oder Cartonnage- 
arbeiters zu versuchen. 
Der Holzstamm (truncus) besteht bei unseren Laub- und 
Nadelhölzern aus der Rinde (cortex), dem Holze (lignum), Welches 
sich wieder in Splint- oder Saftholz (alburnum) und Kernholz 
(duramen) eintheilt, und aus dem Marke (medulla). Das Splint- 
holz ist heller und seiner jüngeren Bildung, seiner Jugend wegen 
auch Weicher, und muss deshalb bei jeder Art von Verwendung 
(wie bei Bauten) zuvor entfernt werden. Das Kernholz, das 
eigentliche Nutzholz, wobei das Herzholz einbegriffen ist, bildet 
erst das eigentliche Holz, welches von Splint und Rinde um- 
schlossen wird. Das höhere Alter gibt demselben grössere Härte 
und eine mehr oder weniger dunkele Färbung. (Beispielsweise 
hat Ebenholz schwarzes Kernholz, aber weissen Splint; die 
meisten Bäume haben aber nur ein bräunlicher gefärbtes Kern- 
holz.) Die Mitte des Stammes füllt die Zellenmasse aus, welche 
durch radiale Markstrahlen, (die sich beim Querschnitt, beim 
PIirn" oder Kopfholz als Spiegel,  Spiegelfasern bezeichnete 
glätnzende Flächen darstellen), mit Splint und Rinde verbunden ist. 
Jene die Mitte des Stammes ausfüllende Zellenmasse schwindet 
bei ausgewachsenen Stämmen durch Zusammenschrumpfen und 
Vertrocknen bis auf die Markröhre.  Achse und Peripherie 
(Mark und Rinde) unserer Holzpflanzen bestehen daher aus 
lockerem Zellgewebe, zwischen welchen die concentrischen 
Schichten oder Lagen des festen Holzes liegen.  Damit weiss
	        
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