Volltext: Studien zur Geschichte der Oelfarbentechnik

Ergriffenheit vor dem strahlenden Glanze und der geistigen 
Macht des Griechenthums der Erkenntniss nicht versehliessen, 
dass dem hohen Fluge naturnothwendig der Niedergang 
fOlgcn musste. Der bis zur Erhabenhcit gesteigerten ein- 
tachen Grösse, in der sich Majestät mit Anmuth in glück- 
lichster Weise vereinigt fand, war kein langes Bestehen 
gestattet, da die wahre Kunst überhaupt keinen Stillstand 
kennt, und so waren denn Rückschritt und Verfall unaus- 
bleiblich. Dass von der sieh stets wiederholenden Wand- 
lung die grossartige perikleische Zeit keine Ausnahme ge- 
macht, lehrt uns die Geschichte.  Unbesehränkte Mittel 
und gesteigertes Können führten zu Uebertreibungen, zum 
Verlassen der Ideale.  Wir erkennen die Wirkungen 
Clßß erwachten Luxus in den sich weiter entwickelnden 
Elementen der Architeetur, in der Auffassung und Formen- 
gebung der plastischen Werke, in der Verwendung der 
Malerei, und spricht sich die verlassene Einfachheit und 
Grüsse gleicherweise in den Erzeugnissen der dramatischen 
Kunst aus. Die ungebührliehe Steigerung der Bedürfnisse, 
Verbunden mit sittlichem Verfall, bestätigen uns schon un- 
zweideutig des Demosthenes Klagcnl) über die Pracht der 
Privatbauten uud deren Ausstattung; den übertriebenen 
Sßhmuek der Gräber?) zu beschränken, sah man sich 
Slillbßt zu gesetzlichen Massnahmen genöthigt, und wohin 
dlß Entartung geführt, erkennen wir aus dem Umstande, 
daSS selbst die Scheitcrhaufenß), die man zur Leichenfeier 
brauchte, künstlerische Gestaltung und Ausstattung erfuhren. 
Weiterhin fragt sich, Welche Art von Bilder denn eigentlich 
die Peisianaktische Halle geborgen, die man in der Olym- 
Plüßlß neunundsiebzig zur Gemaldegallerie4) eingerichtet 
hatte und von den Gemälden, Homilv; (die Bunte) hiess. 
Dass ferner in jener Zeit, wo der Geist Athenischer Kunst 
Anhang 
2) Vgl. Böckh Stzumtshaush. 1. S. 220. 
 Solon (Cic. de log. -II, 26.) 
J    
4) Plnuus XXXV, 31. 
) Pnusan. B. I. C. 15.  Näheres siehe
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.