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Bordeaux ou de pin, Galipot (franz); Common Turpentine (engl);
Trementina commune (ital). Dieses Harz, welches eine syrup-
artige, weissliche, trübe, consistente Flüssigkeit von unangenehmem
Geruche und scharfem, bitterem und widerlichem Geschmacke
darstellt, kommt zumeist von Pinus sylvestris, L. (Monoecia
Monadelphia, einem Baume des nördlichen Europa's her,
dann aber auch von Pinus maritima, der Strandkiefer, und
Pinus cembra, der Cirbelkiefer im südlichen Deutschland.
Dann liefern P. palustris und P. Taeda L. [WeihrauchkieferJÜ den
Carolinischen und Amerikanischen oder weissen Terpentin.
3. Terebinthina laricea s. larigna s. laricina s. Veneta,
Balsamum s. Resina Laricis s. liquida Pini Laricis, Terebinthina
s. Balsamum nativum; Venetianischer Terpentin; Terebenthine
de meleze ou de Venise (franz); Venice Turpentine (engl);
Trementina di Venezia (itaL). Dieses Harz, welches man
durch Anbohren des Stammes von Larix Europaea [Decandolle]
(Monoeeia Monadelphia, einem Baume, Welcher auf den
Alpen gemein ist, erhält, ist sehr flüssig, durchsichtig, etwas
grünlich von Farbe, von starkem, nicht unangenehmem Geruch
und brennendem, scharfem und bitterem Geschmack.
4. Terebinthina abiegna s. abietina s. Argentoratensis, He-
sina Abietis, Oleum Abietis, Strasshurger Terpentin; Terebenthine
de sapin ou de Strasbourg (franz); Strasburgh Turpentine (engl);
Olio d'Abezzo (ital.). Es ist dies ein sehr flüssiges, durch-"
sichtiges oder etwas trübes Harz von starkem Geruch und
scharfem, sehr bitterem Geschmack. Man zieht es von Abies
pectinata (Decandolle) einem Baume, (Monoecia Monadelphia,
L) welcher in der Schweiz wächst. Resina abietina
(Lond. 1720) von Pinus picea L., einer Tanne im nördlichen
Europa durch Einschnitte gewonnen, ist nicht so fein als der
Strassburger Terpentin. Terpentin liefern ausserdem noch
Clusia alba und rosea, Helianthus annuus und tuberosus, welch
letzterer" statt des Strassburger Terpentins verkauft wird."
Der Terpentin besteht hauptsächlich aus zwei Substanzen,
einem Harze und einem flüchtigen Oele. Die Wirkung ist ver-
schieden, je nachdem beide mit einander vereinigt sind.
Stöckhardt giebt Seite 571 die Gewinnung des Terpentin-
öles in kleinem Massstabe wie folgt an: "Zwei Loth Terpentin
Werden in einem Töpfchen an einen warmen Ort gestellt, und
Wenn sie dünnflüssig geworden, in ein geräumiges Kochfläschchen
geschüttelt, mit acht Loth Wasser übergossen und so lange
destillirt, bis ungefähr 3I4 des Wassers übergegangen sind. Der
Schaedler
974.