Umschau erfordern. Wir werden dabei zu der Ueberzeugung
gelangen, dass wir es nicht mit unabhängig auftretenden
Erlindungen, sondern mit der stets erneuten Wiederbelebung
weitverbreiteter, uralter, vererbter Traditionenl) zu thun
haben. Denn zu allen Zeiten haben selbst unter den ent-
fßrnst wohnenden Völkern recht rege Verbindungen jeder
Art bestanden und zwar viel innigere, als wir gemeinhin
anzunehmen gewohnt sind. Dies lehren uns die bis in's
graueste Alterthum zurüekireichenden Beweisstücke aegyp-
tischen und indischen Ursprungs; das lehrt uns die Bibel
11m1 Homer; auch geht dies, um auf die verschiedenartigsten
Quellen zu verweisen, aus den ltinerarien und Chroniken
selbst der rohesten, kunstfeindlichsten Tage christlicher
Zeitrechnung hervor. Als zur Zeit die van Eyeläs mit
ihrer neuen Maltechnik hervortraten, war, was nicht über-
sehen werden darf, Brügge längst der Stapelplatz aller be-
kannten Nationen geworden. Und obschon zur damaligen
Zeit die Verwendung trocknender Oele zu Malzweeken
durchaus nichts Unbekanntes war, so wirkte dennoch die
A11 der Verwendung und die hohe Ausbildung des neu-
geübten Oelmalverfahrens des genialen Brüderpaares gleich
einer neuen Erfindung, so zwar, dass sie für die nicht Ein-
ißvlvleihten räthselhaft wurde. Mögen hier gleich einige
tclrhzj. läemeiakunigen hdlß. Thatsache der Vererbung der
isc en itte nac weisen.
Hierzu bietet uns die unter byzantinisehem Einfluss
ilrpeitende Kunstschule auf dem Athos ausreichend Gelegen-
helt, die uns gleichzeitig gestattet, sowohl das zeitweilige
Veflerengehen, als auch das oft nach langen Zeiträumen
iigfolgtß überraschende Auftauchen verloren geglaubter
Gnntnisse nachzuweisen- dazu ist ebendort der von einer
Stelle ausgehende und sidh dann weiterverbreitende Kunst-
älllfluss in Auffassung und illechnil: zu erkennen. Schon
1G uns durch Didron d. A. zugänglich gemachten Auf-
e
Anhang