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säure zu schützen ist aber eine einfache Sache. Auf die
in dem Deckel angebrachte kleine Oeffnting zur Entwei-
ehung der Gase, legt man eine recht glühende Kohle,
welche den (lirekten Zutritt der Aussenluft verhindert.
Die nun die aufgelegte Kohle durchdringende Luft ver-
brennt zu Kohlensäure, wodurch der Inhalt der Büchsen
nur noch mit Kohlensäure in Berührung tritt Nun
öffnet man die Thüren des Raumes, damit die aufgestellten
Büchsen von einem ununterbrochenen Luftstrome getroffen
werden, so die Abkühlung des ausgeglühten Russes zu be-
schleunigen. Zu bemerken bleibt nur noch, dass ein
Oeffnen der Büchsen erst nach vollständiger Abkühlung
derselben erfolgen darf, indem sonst leicht eine Entzündung
des Russes erfolgen könnte.
Hiermit Wäre die Oelmalteehnik in ihren wesentlichsten
Theilen genügend besprochen, um die angehahnten Wege
mit Sicherheit verfolgen und weiter ausbauen zu können.
Die Oehnalteehnik stellt aber bei ihrer Verwendung noch
weitere Anforderungen, und zwar Forderungen von so
eminenter Bedeutung, dass selbige in vorliegender Arbeit
wohl flüchtig gestreift, aber nicht eingehend besprochen
werden konnten. Diese noch zu erledigenden Fragen be-
treffen den Untergrund und den Firniss. Die Wichtigkeit
des Letzteren ist schon aus Dürers Brief an Jakob Heller,
der in der Anmerkung auf Seite 67 angezogen wurde,
genügend ersichtlich; da aber die Erhaltung, die Dauer des
Bildes an eine zweekmässige Anordnung des Untergrundes
gebunden ist, so bleibt auch diesem noch als einem we-
sentlichen Theile der Oelnialtechnik die vollstc Aufmerk-
samkeit zuzuwenden.