Einleitung.
Die Blrage der Verbesserung des heute in Kunst und
Gewerbe Verwendung findenden Oelfarbenmaterials hat
schon seit geraumer Zeit das Interesse der weitesten Kreise
geweckt. Wir finden deshalb die hervorragendsten Männer
der Kunst und Wissenschaft, Vertreter des Handels und Ge-
Werbes des In- und Äuslandes, mit der Förderung dieser
Angelegenheit beschäftigt. Aus den Publikationen, welche
die Verhandlungen der zusammengetretenen Körperschaften
und die wissenschaftlichen Erkenntnisse vermitteln, erkennt
auch der Laie sowohl die Nothwendigkeit, als auch die
Dringlichkeit dieser Forderung. Gewiss haben Viele, der
Sache ferner Stehende, die Bewegung mit einiger Be-
fremdung wahrgenommen; da, wie selbst v. Pettenkofer
zur Zeit glaubte, eine vielhundertjährige Praxis längst fest-
gestellt hat, was an einer scheinbar so einfachen Sache
überhaupt festzustellen ist. Die Lösung dieser Frage liegt
aber nicht ganz so nahe, als man vermuthen sollte. Schon
vor einigen Jahren habe ich in einem kurzen Artikel in den
zu München erscheinenden „Teehnischen Mittheilungen für
Malerei" auf die Schwierigkeiten und Gefahren verwiesen,
die heute bei Bereitung der Oelfarben bestehen und die
Selbst bei grösserer Vorsicht kaum ganz zu vermeiden sind.
Diese, in den herrschenden Verhältnissen gegründeten Uebel-
stünde sind gewiss sehr zu beklagen; doch sagt man nicht
mit Unrecht, dass Dasjenige, was Andern vor uns möglich
gewesen ist, (loch auch uns heute erreichbar sein muss!