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Erkennungszeichen, welche die besten Marken des Pariser
und Berlinerblau auszeichnen, fehlen beim Mincralblau
gänzlich, welches als dias ilinreinste gzät ällltl den kiäist-
lcrisclien Gebrauch uii ien ici ist. ir näm ici zur er-
stellung guter Sorten nur ganz reines ßlutlaugensalz ver-
wendet, so werden die geringeren Qualitäten aus dem von
den Blutlaugensalz-Eabriken billig zu beziehenden soge-
nannten Schmier- oder] Rfliäftlzß Yerfertigt, gelfhes eine
grosse, uaiititativ weeisen e einiengung icis zwee 1-
widrigerqStoflie enthält, die noch obendrein zur Ver-
mehrung der Masse Zusätze von btürke, Thonerdc,
Kreide, Schwerspath u. s. w. u. s. W. erhalten. tle mehr
Zusätze, desto weniger intensiv, um so lichter die blaue
Färbung; je unreiner die Urstoffe, um so unschoner der
Ton, um so weniger haltbar ist die Farbe-Was die Be-
reitungsweisen vorstehend genannten Farbstoffes anbelangt,
(jener für uns im Jalire 1708 äintldeckteäi Qyanwierbindlmg),
die sich bildet wenn "isenoxy sa ze mi einer osung von
Blerrocyankaliiim, auch gelbes Blutlaugensalz genannt, zu-
sammentreffen, so finden sich diesedsehr gerschielällenuaiggra-
geben; soviel aber steit lest, cass as „ 2111861: au um
bei dieser Bezeichnung zu bleiben) eine Verbindung von
ganz bestimmter Zusammensetzung ist, wobei mit Vortheil
operirt wird, wenn man die aequivalenten Mengen der be-
treffenden Salze anwendet, und den damit erzielten weissen
Niederschlag durch eines der hierfür dienenden Oxydations-
mittel in jenen bekannten blauen Farbkörper überfuhrt
oder umwandelt. Jene Vorschriften, nach welchen ein
Produkt von ganz besonderer Schönheit zu erzielen sein
soll, können wohl nichts an den zu der gesuchten Ver-
bindung erforderlichen Mengen ändern, Worauf sich selbige
aber beziehen können, ist die Inachtnaäime mancher Iiinlzel-
lieiten beider Fabrikation, (ie, wie an erswo, so auc iier
die Erzielung besserer Resultate begünstigen. _So ist zu-
nächst eine sorgfältige Wahl der Urstoffe hochwichtig; wie
z. B. die Beschaffenheit des zur Ausfallung des gelben
Blutlaugensalzes erforderlichen Eiseiivitriols. Denn Jener
aus Vitriol- und Alaunwerken herrührende, Bittersalz ent-
haltende Eisenvitriol ist für den besagten Zweck ganz un-
geeignet; es ist für die Pariser-Blau-Bereitung vielmehr
jener aus Sehwefelsäurefabriken stammende zu verwenden,
der durch Auflösung; von Eisen in Schwefelsäure her-
gestellt wird. Die Art und Weise, wie die Füllung vor-