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Schiittgcalb.
reinen tief-Braun über in's Rothbraun und schon bis zu
einem unansehnlichen Grelbbraun. Die Massen sind glanz-
los, zerbröckeln leicht zwischen den Fingern, haben glatt-
muschcligen Bruch und nehmen begierig Wasser an, so,
dass bei Berührung der Zunge diese daran haftet.
Auch die Sieneser Erde wird künstlich dargestellt und sind
die vorhin genannten dunkleren Ocker vielfach nur auf-
gehellte Nüancen dieses Präparates.
SchüttgelbU wird aus der Wau-Reseda oder Färber-
wau (Rcseda luteola) gewonnen. Man unterscheidet Winter-
und Sommerwau, doch ist der Winterwau reicher an
Farbstoff, der sich vornehmlich in den Blüthenspitzen
findet; übrigens dient die ganze Pflanze mit Ausnahme
der Wurzel zu dessen Gewinnung. Die Wau-Rcseda, an
Wegen nicht seltenf) wird wegen ihres gelbfarbendcn
Extractivstoffes (Luteolin) 3) vielfach kultivirt. Das Schütt-
gelb gehört zu den besseren der in etwa zweifelhaften
Farben, vorausgesetzt, dass es aus der Wau-Reseda als
Thonerdelack, als der es gewöhnlich dargestellt wurde,
auch wirklich ist Es ist vielleicht nicht unrichtig, hier
nach Bersch die Herstellung jener Farbe kurz anzuführen,
indem sie vielleicht dem Einen oder Anderen Aufklärung
über noch unenträthselte Vorkommnisse bietet Dem Gre-
nannten zufolge werden gleiche Gewichtsmengen von Wau
und Alaun mit Wasser übergossen und so lange gekocht,
bis der Alaun vollständig gelöst und die Flüssigkeit eine
tiefgelbc lilärbung angenommen hat. Die hcisse Lösung,
schnell durch ein Leinentuch gegossen, wird langsam mit
einer Sodalösung versetzt. Unter fortwäihrendeni Umrühren
setzt man nach und nach kleinere Partien Sodalüsung zu,
und zwar so lange, als noch ein Aufbrausen erfolgt.
Es ist wohl zu beachten, dass man ganz eisenfrcien
Alaun verwendet, indem der geringste Eisengehalt von
nachtheiligem Einfluss auf die Schönheit der Farbe wird.
1) Im Jahre 1774 schreibt J. C. Friseh, welcher von Sr. Maje-
stät dem Könige den Befehl erhalten, den Plafond des Jaspis-Sziales im
Cavalierhause zu Sanssonei mit Calanisehen Waehsfarben (siehe Anm.
S. 45) auf Leinwand zu malen, an Bernhard Rode: "Seine (dieses
Waehses) Wirkung, bei denen Sehittgelben weiss ich nicht, weil ich
seit vielen Jahren von diesen unbeständigen Farben keinen (iehrzmuch
mache."
2) Dr. Johannes Leunis (Botanik) 5. 191.
3) Ürganisehe Chemie von Dr. V. von Richter.