und ist nicht mit schwefelhaltigen Farben, wie Zinnober,
zu nnischen. Die Farbe verträgt keinerlei Berührung mit
Farben; man bedient" sich also beim Reiben und Mischen
einer Horn- oder Elfenbeinspachtel. Das Neapelgelb,
eine schöne, brauchbare, den verschiedensten Agenticn
rossen 'Widerstand leistende Farbe kann durch eine ein-
,
fache Behandlung, die nur etwas Aufmerksamkeit erheiseht,
weiterhin gegen schädigende Einflüsse gesichert werden;
dies erreicht man durch wiederholtes Auswaschen in
heissem Wasser. Man gibt es langsam in einen neuen
glasirten Topf mit heissem Wasser, das man auf einem, fiir
Stubenerheiznng erwärmten Ofen in beständiger Ausdiinstung
erhält, ohne dass das Wasser in's Kochen geräith. Man
rührt die Farbe mit einem Glasstabe mehrmals des Tages
um, nimmt aber vor jedem erneutem Umrühren sorgfältig
Alles an die Oberfläche Getretene weg, so dass das Wasser
frei von Schaum und sonst ausgetretenen Unreinigkeiten
ist. Es empfiehlt sich, diese Auswasehung, die man mehr-
mals wiederholen muss, in einem Raume mit guter Venti-Y
lation oder mit Dampfabzug vorzunehmen, da die auf-
steigenden Dünste der Gesundheit naehtheilig sind. Im
Handel wird das Neapelgelb durch das weniger umständlich
herzustellende Chromgelb. welches gar nicht auf die Palette
des Künstlers kommen sollte, gefälscht; es wird entweder
dem Neapelgelb zugemischt, oder auch rein, passend niianeirt,
verkauft. Die verschiedenen Abstufungen in Neapelgelb
Werden durch geringere oder vermehrte Einwirkung der
Hitze 1) bei der Darstellung hervorgebracht. Die Regel
1st die, dass bei geringeren Temperaturenz) heller gefärbte,
1) Da wir in unseren Oefen höhere Tlemperaturen nicht genau
herzustellen vermögen, so bleibt die Darstellung des Neapelgclbs einst-
Wcilen noch eine Sache der Uebung; alle Farben, die aber erzielt
werden, 0b helleren oder tieferen Tones, sind gleich brauchbar und hat
die erhöhte oder geringere Temperatur keinen Einfluss auf die Güte.
2) Soweit meine Praxis reicht, glaube ich diese von Berseh ge-
machte Mittheililng vertreten zu sollen, obschon der Chemiker Gentcle
das gerade Gcgentheil behauptet; dieser sagt nämlich in seinem Lehr-
buch der Bhrbeiifabrikation Seite 207: „Bei geringerer Hitze fällt die
Farbe mehr orangegelb, bei grösserer mehr citronengelb aus. Die für
den Fachmann an und fiir sich geringwerthige Mittheilung erhält da-
durch XVerth, indem sie zeigt, wie wenig Sicherheit noch auf diesem
gfossen, so wichtigen und hochinteressanten Gebiete herrscht. Wer
dlß Fachsehriften zum Zwecke der Belehrung über die Darstellung des
Neüllelgßlb einsieht, mag sich über die Verschiedenheit der gegebenen
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