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quereinreisst; dies zu verhüten und unter allen Umständen
sicher zu gehen, ist die einfachste Sache. Man ritzt
nämlich rund herum mit einer scharfen Nüh- oder Stopf-
nadel die Linie, WO man das Pergament abzuschneiden
Wünscht; fahrt man nun mit dem Messer nach, dann
springt an einer schwachen Stelle das Pergament der ge-
ritzten Linie entlang, niemals aber querein! Das
zum Aufspannen empfohlene Leinenband deckt man, wenn
man dasselbe mit Leim bestrichen und aufgelegt hat, mit
einem etwas breiteren Papierstreifen, den man mit den
Fingern der Linken an einer Seite aufdrückt, und reiht
darauf sachte mit einem Falzbeine beide Streifen an.
Man fahrt dabei aber nicht etwa beliebig hin und her,
sondern streicht von der Linken aus, die den Papierstreifen
aufgedrückt hält, ganz nach Erfordcrniss immer hin zur
rechten Seite. Damit das Falzbein stets gleichmässig,
ohne den leisesten Widerstand gleite und so den gleichen
Druck übe, fahrt man mit dem Falzbein etwa nach jedem
zweiten Striche seitlich durch das Haar oder auch nur
über die Wange; dies genügt schon. Mancher hat dies
etwas befremdliche Thun wohl schon bei einem gewandten
Uartonnage-Arbeiter beobachtet und dies für eine ent-
behrliche Arbeiter-Angewöhnung gehalten, es ist aber eine
Nothwendigkcit. Denn man reinigt dadurch das Falzbein
von sich stets anhaftenden Fäserchen oder Staubchen, die
einem gleichmitssigem Gleiten hinderlich sind, und das
ruhige Gleiten wird zugleich durch eine Einfettung unter-
stützt. Dem Spannen folgt noch das Tonen und Schleifen
des Pergamentes, denn jenes Pergament, das mit einer
dicken sich aber leicht auflösenden Schichtel) überzogen
ist, zeigt zwar nicht mehr die Flecken in den gering-
werthigercn Häuten, kann künstlerischen Zwecken aber
nicht dienen; deshalb präparirt man sich die zu bemalende
Pergainentfläche selbst. Man nimmt hierzu Cremserweiss,
das auch noch beliebig zu tonen ist, wie es in den
gewöhnlichen guten Aquarellfarben geboten wird, und löst
soviel davon auf, um damit in recht wasseriger Form
mittelst eines weichen Schwämmchens _die Flache gleich-
massig streichen zu können. Man beginnt dabei oben
links, wendet dann das Brett, so dass die vordere rechte
Seite nach oben kommt und wiederholt "nass in nass" die
A nonylnus
Bornensis
890.