Volltext: Studien zur Geschichte der Oelfarbentechnik

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Ausstattung kleinerer oder grösserer Altarschreinwverke wie 
auch mit der farbigen Aussehmückung von Eiuzeliiguren 
beschäftigt.  Die Uebung in jenen früheren Malerwerk- 
statten gestaltete sieh zu einer so mannigfachen, dass sieh 
leichter die Frage beantworten liesse, was wohl von den 
dort gepflegten Kunstübungen überhaupt ausgeschlossen 
gebliebenf) denn des alten Meisters Kunst drang wie in 
die Kirchen und Paläste so auch in des bescheidenen 
llandwerläers Werkstube, und machte auch dessen Thatig- 
keit zu einer herzerfreiienden und gab ihr jenen sprüch- 
wörtlich gewordenen: "goldenen Boden"!  S0 finden 
wir mit dem Wand- und lätfehnaler, den Illuminator, 
den Glas- und Emaillemaler, den Gold-g) und Waffen- 
1) Johannes Jausexi, der bei gedrängter Besprechung der "Deutschen 
Malerei", Diirers Thiitiglteit als Maler, Zeichner, Aetzer in Zinn und Eisen, 
Gravcur, Bildhauer, Goldschmied, Buchdrucker gedacht und seine unver- 
drossene, erstaunliche Cllhiitigkeit bewundert, fiihlt, dass er bei aller 
Detaillirung das weite Arbeitsfeld Diirers nur gestreift und fügt deshalb 
wörtlich bei: "Es lässt sich kaum irgend ein Zweig der bildenden 
Künste nennen, auf den er nicht einen entschiedenen Einfluss ausgeübt 
hätte".  NVenn er als Buchdrucker lobend genannt wird, dann ist er 
weit mehr als hervorragender Drucker seiner köstlichen Stiche zu nennen, 
und verdienen die von ihm gezeichneten und in seinem Hause gedruckten 
Holzschnitte gewiss ganz besondere Erwähnung. Dazu kommen seine 
wissenschaftlichen Arbeiten. Besitzen wir doch von 1525 eine geometrische 
Unterweisung der Messung mit dem Zirkel und Richtscheid in Linien, 
Ebenen und ganzen Körpern; ferner „vier Bücher von der menschlichen 
Proportion" (1528), und ein Lehrbuch über den Festungsbau: "Etlicher 
Unterricht über Befestigung der Stätt, Schloss und Flecken" mit 
19 Holzschnitten (1527) Andere Schriften, wie über Landschafts- und 
'l'hiern1alerei liegen noch uugedruckt im Britischen Museum zu London. 
 Dies mag als Bialeg für das Oben Ausgesprochene gelten.  
2) Die Kriegswalien, ein Handbuch für Waffenknnde von August 
Demmin, Verfasser des "Guido de Pamateur de faienccs et porcelaines". 
Leipzig, Verlag v. E. A. Seemann l8G9. 
 Originalzeichnungen deutscher Meister zu den für die Könige von 
Frankreich bestimmten Luxuswadexi, herausgegeben von J. [L v. Hefener- 
Alteneck, photographirt im photographischen Atelier von Friedrich Bruck- 
mann in München. 
 Notice sur le Musee de Tsztrskoe-Selo, renfermant la collection 
d'armes de sa Majeste PEmperenr. (Saint-Petershourg. 1860.)  Chambre 
de Plmperatrice: p. 73. "C'est une des plus belles armes de ee genre 
que nous conaissions         C'est un ehef-d'oeuvre, probablcmeut 
de la maiu de Henri Aldegraef ou Aldegrever, eleve dlAlbert Dürer." 
Ein direktes Bindeglied zwischen Malern und Goldschmieden 
schuf, ganz abgesehen von anderen Beziehungen, die von Goldschmieden 
schon friih erfundene Herstellung des Niello, (Theophilus Lib. III. 
Caput XXVIIL l)e nigello.) welche als eine Uebergangsstufe zum Kupfers 
Stich zu betrachten ist.  Besonders sei aber hier Martin Sehongauers
	        
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