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von Kraft erreichbar ist, über das ihn keine noch
so gründliche und langdauernde Trainierung hinaus-
bringen kann, und dass der Wille, der die Behen-
digkeit reguliert, ganz ebenso einen in jedem Einzel-
falle gegebenen Grad von Intensität, Einschalte-
und Ausschaltefähigkeit zu erreichen vermag, über
den er sich durch keine noch so strenge äussere
Zucht oder Selbstzucht hinausheben lässt. Wenn
Körper und Wille zur selben Zeit diesen
Punkt erreicht haben, dann ist die Form
die hinaus kein Weg führt.
höchsten
da, über
In der Athletik weiss man, dass für jedes Indi-
viduum durch seine besonderen körperlichen und
seelischen Eigenschaften das Gebiet, auf dem es
seine Form erreichen kann, im voraus bestimmt ist.
Für die meisten ist es eng begrenzt. Der eine
erreicht seine Form als Seiltänzer, der andere als
Ringer, der dritte als Läufer, ein vierter am Trapez.
Es kommen umfassendere Begabungen vor, das
sind dann auch hier die Genies. Doch giebt sich
die Durchschnittserziehung nicht mit ihnen ab. Sie
stehen unter ihrem eigenen Recht und sind ihre
eigenen Erzieher.
Für den Durchschnitt der Talente gilt es in
der Athletik, das Fach zu finden, wo sie ihre höchste
Form erreichen. Der zum Läufer Geborene kann
sie nicht als Ringer finden, wer durch die Schnellig-
keit und Sicherheit seines Blickes, durch Schwindel-
freiheit und die Einsatzfähigkeit seines Willens zum