Volltext: Die Seele und das Kunstwerk

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loren. Es kommt wohl vor, dass er 
Bild mehrmals malt  freilich immer 
ein einzelnes 
mit stärkeren 
oder leiseren Abweichungen  aber er kam nie 
dazu, sein Bild zu malen, das jeder Ausstellungs- 
besucher auswendig weiss. 
Die scharfe Trennung zwischen Boecklin und 
dem Publikum, den grössten Teil der Kritik ein- 
geschlossen, beginnt erst, als er, etwa von 1870 ab, 
in die letzte Schaffensepoche eintritt, in der er 
Stoffe gestaltet, die ihm allein gehören, Farbe wagt, 
die mit der seiner Zeitgenossen keine Berührung 
mehr hat, und seine eigene Technik vollendet. 
Bis dahin liessen sich bei einzelnen Bildern 
noch Berührungspunkte nacheinander 
, Schirmer, Dreber, Feuerbach u. a. 
immer 
Calame 
mit 
ent- 
decken, 
oder 
blieb 
doch 
innerhalb 
der 
Grenzen 
der 
bekannten 
Welt. 
Von 1870 ab beginnen die bekannten Urteile, 
die auch heute noch mit Naturnotwendigkeit immer 
wieder fonnuliert werden, wenn er vor ein neues 
Publikum 
tritt. 
Zunächst 
wurden 
seine 
Bilder 
unverständlich 
gefunden, man klagte über Geheimniskrämerei und 
dergleichen" bei einem Künstler, dessen Bilder so 
klar alles aussprachen, was er sagen will, und es 
so umfassend und so deutlich sagen, dass es nicht 
einmal eines Titels bedürfen sollte, um dem blö- 
den Sinn die Richtung zu geben. 
Wir können die Ratlosigkeit des Publikums 
und der Kritik wohl begreifen. Es gab keine be-
	        
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