Volltext: Die Seele und das Kunstwerk

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Skulptur ausgefochten hatten, uns schliesslich um 
ein Urteil an ihn selber wandten, der ruhig zu- 
gehört hatte. wIch will doch kein Ding aus Holz 
oder aus Stein machenß sagte er, sich will Kunst 
machenß Damals kannten wir, nebenbei, seine 
wundervollen farbigen Skulpturen noch nicht, und 
er erzählte uns nichts davon.  So sprach er über 
Kunst, auch über die Probleme, die ihm zu schaffen 
machten, Aber wie er über seine eigene Kunst 
urteilt, hat er dem Publikum weder gesagt noch 
sagen lassen. Er hat mhig die Wirkung seiner 
Kunst abgewartet, und hat nicht das Geringste 
gethan, dem Beschauer den Zugang zu erleichtern. 
Die Namen, die seine Bilder tragen, rühren nicht von 
ihm her. Er hat selber nicht das Bedürfnis em- 
pfunden, sie zu benennen. Es wäre interessant zu 
wissen, wer in den einzelnen Fällen der Täufer war. 
In den achtziger Jahren dürfte es sehr oft der findige 
Fritz Gurlitt gewesen sein. Wenn es sich mit der 
Gewohnheit unserer Kataloge vereinigen liesse, die 
einmal Nummern und Namen haben müssen, dann 
wäre es vielleicht am besten gewesen, dem Künstler, 
der den auf Namen drängenden Freunden immer 
wieder entgegnete, man solle ihn in Ruhe lassen, er 
habe nur ein Bild malen wollen, zu willfahren und 
sich im Katalog darauf zu beschränken, seine Werke 
eins nach dem anderen einfach als Bilder von 
Boecklin aufzuführen. 
Manches Missverständnis wäre 
vermieden, und die Aufmerksamkeit des Publikums, 
das vom Historien- und Genrebild her gewohnt war,
	        
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