XVolf,
Johann.
Wolf ,
Johänn
Andreas.
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Prospekte von Schlössern, Kirchen uüd Klöstern von Augs-
burg bis Wien an der Donau. 62 Blätter. Jer. Wolff exc.,
lal. fol.
Das lllminoceros, Copid nach Dürer. J. L. B: fe. 1er. W015
exc. Aug. VimL, qm fol.
v
Vll Olf (VVOlÜ), JOlIHIiH, Maler von Königsberg, machte seine
Studien an der Akademie in Berlin, und begab sich 1808 nach
Paris, wo er unter David und Gros seine weitere" Ausbildung er-
langte. Nach zehn Jahren liess er sich in Berlin xiietler, und grün-
dete da den Ruf eines geschickten Künstlers. Zu seinen früheren
Gemälden gehört der Einzug des liiinigs von Preussen durch das
Braunauerthur. Dullll malte er auch an" den Declsenbllilern des
neuen k. Schauspielhauses, w_0 das Gemälde mit Apullo, und die
Quadriga von ihm ausgefiihrtnst. Ixn Jahre 1828 löste er eine Preis-
Aufgabe des liunstverclnes in Berlin; Die Darstellung war der
Legende von Hero und Leander entlehnt, und letzterer" musste als
Leiche dargestellt werden, wie sie die Meeresnymplien finden und
lneweinen. Wolf malte auch trelflidhe Purtraite, welche den grös-
seren Tlteil seiner (Merke ausmachen. Jenes des Astronurnen Hesse!
in Königsberg erwarb 1814 der Iiünig von Prenssem Ein grusses
Gemälde von 1857 stellt Homer mit seinem Führer dar. Den clas-
sischen Dichtern des Alterthums entnahm er zuweilen _Stoff zu Ge-
ntälden. Wir nennen darunter noch das schöne Bild aus Ana.
kreon's Lied des 'I'rinkers von 1840. Dann finden sich auch an-
dere Genrebilder von seiner Hand.
Wolf (Wolfli), Johann Andreas, Maler, wurde 165g zu Man-
chen eboreu, wo sein Vater Jonas ebenfalls Maler war. Dieser
ertheiFte ihm den ersten Unterricht, und der Bildhauer B. Ableitner
weihte ihn mit solchem Glück in die Anatomie ein, dass Wolf
schon als Knabe von fünfzehn Jahren Ungewöhnliches leistete.
Damals nahm er Schünfeld und Ulrich Loth zum Vorbilde, später
aber fand er gute Gypsabgüssc und Zeichnungen. und Stiche nach
Raphael vor, wodurch sein angebornes Talent jene Richtung er-
hielt, in welcher er, ab_ esehen von den Miitlgeln seiner Zeit, wirk-
lich Gutes leistete. Wsulf ist originell und erfindungsreich, und
ging bei jeder Cornposition mit grosser Ueberlegung zu Werk. Er
machte genaue Studien nach der Natur, und suchte nie durch Uebcr-
treibung zu imponiren. Stellung und Ausdruck seiner Figuren
stehen immer in Gleichgewicht, und sind auf das gehörige Maas:
zurückgeführt. Es finden sich von ihm noch viele Altarblätter, und
auch in der Pinakothek zu München hat er einen Ehrenplatz. Da
sieht man die Vermählung der heil. Jungfrau in lebensgrdssen Fi-
guren. In Schleisseiiu sind ebenfalls zwei grosse Bilder: die Com-
munion der heil. Jungfrau? und dieselbe auf der Weltkugel. In der
jyletmpolitankirche zu _Munchcn ist das Altarbild des heil. Rupert,
in du Jgsephs-Sgutalkirche der Tpd des heil. Juseph, in der
ehe de; Herzug- pitals die heil. Elisabeth, und in der heil. Geist-
kirche die unbelleckteEmpfiingn-iss von ihm gemalt. Auch in der
St. Martinskirche zu Landshut, bei St. Juduck daselbst, in den
ehemaligen Jesuitenkirchen zu Straubing und Augsburg, Innsbruck,
Freiburg im Breisgau, in den Domen zu Passau, Regensburg und
Freising, in den lilosterkirchen zu Waldsassen, Andechs, Diessen,
Fürstenfeldbruck, Benediktbeuern, Schäftlarn, Buxheiin, Kempten,
Schusseuried u. s. w. sind Altargemäldc von ihm, welche Lipovvsüy
näher bezeichnet. Eines der schönsten Gemälde des Meisters ist
jenes mit St. Andreas im Dome zu Freising, und die Himmelfahrt
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