Volltext: Witsen - Zyx (Bd. 22)

Wolf, 
Wolf 
Emil. 
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wir auch noch weiteren Werken entgegen sehen, welche vornehm- 
lich in_der Richtung von Augsburg nach Memmingcn und nach 
dem würtembergischen Oborlande anzutreffen seyn dürften. 
VVOIf,  P-p Bildhauer aus Waldeck. übte um 1800  1310 Seine 
Kunst in Berlin. Er fertigte Büsten, Statuen, Coyien nach antiken 
Werken u. s. w. 
VVOlf, E1188, Goldschmid und Edelsteinschneiiler zu Dresden, stand 
in letzterer Eigenschaft 1681 in Diensten des Hofes. Starb 1697. 
WOlf (VVOlH), Emll, Bildhauer, geboren zu Berlin um 1796, 
war daselbsg Sehiiler von Schadmwnniind entwickelte in kurzer Zeit 
ein eminentci Talent. Zu seinen fruhcsten Werken, womit ei- sieh 
1321 unter seinen wiigeren Iiunstgenpsscn vortheilliaft bekannt 
machte, gehört ein llelief, welches David verstellt, wie er vor Saul 
die Harfe spielt. Die Akademie erkannte ihm den Preis zu, und 
somit ward er bald in die angenehme Lage versetzt, in Rum seine 
Studien fortsetzen zu können. Thorwaldseu nahnrihn in sein Ate- 
lier auf. Wollf strebte aber iiiit unerrniidetem _Eifer nach Selbst- 
ständigkeit, da er sich nicht zum Gehalten bestimmt sah. Er stu- 
dirte die Werke der antiken Kunst, und erlangte auch eine ge- 
riaue lienntniss-denNatur. Iflballlflnsßlllefl" Werken spricht sich 
Ueberlcgung und ein feiner Sinn fiir_Schonheit_ der Form aus, 
und sie gehören daher zu_den vorzuglichsten Leistungen, welche 
die neuere Iiunst in der antiken Richtung hervorgebracht hat. WulFf 
lebt noch gegenwärtig in Rom. und hat da eine der am reichsten 
ausgestatteten Werkstätten der Stadt. 
Wolf kam noch zu Lebzeiten des jungen R. Schadow nach 
Rom, als dieser an seiner culussalen Gruppe von Achilles und Peu. 
tisilea arbeitete. Der Tod desselben unterbrach die Ausführung, 
und Wolf erhielt von der preussischen llegierung den Auftrag, das 
Werk zu vollenden. Er cupirte im höheren Auftrage auch den 
Christuskopf aus der liirche St. Agnese, welcher für" ein Werk des 
Michel Angele gehalten wird. Dieses Marmorwerk kaiii nach Ber- 
lin, und es gehört zu den wenigen Sculpturcn, welche WullT in 
der kirchlichen Richtung gefertiget hat. Noch grösseres Aufsehen 
erregte 1825 ein Basrelief, welches Midas als Richter vorstellt, und 
den [Künstler bereits auf einer hohen Stufe der Meisterschaft zeigt. 
Diess ist namentlich auch mit seinem Marmor-Belief der Charitas 
(1350), und mit dem Krieger, welcher sich die Beiiischiciieii anlegt, 
der "Fall. Das letztere Bi d kaufte 1835 ein englischer Bunslfreuml. 
Ausscr diesen gehört zu seinen berühinteren WVerkeii auch der si. 
wende Fischer, welchen Wolff 1831 irn Miidell aulstellte. Diese 
jiigeiidliche Gestalt ist von grosster-"Schunlieit der Form des nack- 
ten Körpers. In Ätflavmßgißlußgßluhrt. ging (llväß! Werk nach 
Deutschland, wohin der liiinsller noch mehrere antlere verkaufte. 
wie die schöne gleichzeitige Gruppe, welche nach dem Vorbilde 
eines herkulanischen Gemäldes Telephus als liind von der Hirsch. 
kuh gesäugt vorstellt. An dieses Werk reiht sich der Gcniug mit 
den Attributen des Herkules, die Gruppe von liebe und Gany. 
med (1354), und jene der Thetis, wie sie dem Achill die von 
Vulkan geschmiedeten Waden überbringt. Die Gruppe des Tele. 
phus sah man 1852 auf der Ausstellung in Berlin bereits in Mar- 
mor ausgeführt, Achill und Thetis aber nur im Gypsiiiudell, wel- 
ches später bei der Ausführung in lYIarinim eine bedeutende Ver- 
änderung erlitt. Die 'l'hetis sitzt auf einem Delphin, und über- 
bringt dem Helden die vulkanischen Waffen, um niit denselben
	        
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