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WVohlgennltlx ,
Dlichucl.
(der Tod belauscht (Bartsch Nr. 50.) Das W. ist unter dem Fusse
der Dame, wo Dürer sein Zeichen anbrachte. Letzterer hat die
Dnrätclltlng-mehr vollendet, und in einigen Theilen verbessert, wie
Ottley bemerkt, während er das Blatt mit dem W. als Wohlge-
mutlfs Originalstittli erklärt, welchen zuerst Dürer und dann Me-
ckenen coliirt haben sollen. In dem sogenannten Original finde;
Ottley mehr Ausdrucltr, und bei der geringeren Vollendung in allen
Theilen Geist und Yerstantl. Allein Ottley brachte die Sache noch
nicht zur Evidenz. Eben so ist es mit einem dritten Blatte von Dii-
rer, welches unter dem Namen der vier nackten Frauen, oder He-
xen mit dem Teufel bekannt ist, B. 74. Der genannte Engländer
stützt sich zunächst auf die Angabe von Huber und anderer frii.
hcrer Schriftsteller, welche das Blatt dem Wohlgemuth zu sehrei.
ben, und behaupten, es stehe an der Kugel oben U. H. G. 1494,
während Bartsch u. A. 1497 lesen. Diese Jahrzahl steht auch auf
der Copie von Wenzel von Olmütz, und dem Mr. Ottley bleibe
daher nur der VVunsch, dass sich ein Exemplar mit 149i und
dem W. finden möge, um dieses als Original von iVohlgemuth er-
ltliiren zu können. Darauf, dass der Copist weit von Nürnberg
lebte, ist kein grosses Gewicht zu legen, denn er kann ja auch
noch später als 1497 diese Jahrzahl auf das Blatt gesetzt haben,
und musste es thun, da sein Vorbild damit bezeichnet ist. Der
Buchstabe W. steht unten, und Dürefs Zeichen fehlt.
Aus diesen Argumenten ist zu ersehen, dass Bartschi mit sei.
nem W. von Oluiütz noch immer das Feld behaupten muss, ob.
gleich nicht alle Blätter von ihm herrühren, welche ihm zugcsthr e-
ben werden. Schliesslich machen wir noch auf eine Notiz im Ca-
talog Dcrsehau S. 9. aufmerksam, nach welcher drei Platten mit
dem Zeichen W.. und angeblich Copien nach Dürer. nämlich del-
Trauni (B. T6), der ltaub der Amymone (B. 71) und das vom Tode
überraschte Paar (B. Q4) vor Jahrhunderten von dennEi-ben Woh]_
gemutlfs erkauft, und in den linorfschen Vcrlngsbuchern einge.
tragen wurden,
Michael VVohlgemuth starb zu Nürnberg, 1519- Seine Zug;
sind uns in einem Gemälde von A. Dürer in der Pinakothek m,
München erhalten (Nr. 15g). Aus der Insthrft geht hervor, das,
Dürer das Bild 1516 gemalt, sie aber später auf das Gemälde geäctzt,
habe, da auch noch bemerkt wird, dass Vvuhlgeuitxth am St.Antlren5_
tag 151g gestorben sei. Auf dem Gemälde in der JNIorizkapelle zu
Nürnberg, welches St. Lukas vorstellt, wie er die lYladoxiua malt,
trägt der Evangelist ebenfalls seine Zuge. Im Jahre 1508 fertigte
A. Dürer auch einen einseitigen Medaillen mit seinem BIlClDlSSQ
ohne Namen. Doppclrnaycr, und Will (MiinzbelustigungenßIV. 139)
haben denselben in Abbildung gegeben. Dieser Merlmlltitl iß{
Wahrscheinlich auch zu jenem Blatt: benützt, auf welchem Yvuhl-
geniutl) und Dürer in Medaillen gegenüber vorkommen, mit An-
gab: ihrer Lebcnsgräxizen. Unten rechts in _der Ecke steht G. C_
li. (G. C. Iiilian). Auch Sandrart fügte ihn seiner deutschen Akade-
mic I. tab. A. bei. G. W. Iinurr stach Wohlgemutlfs Btltlllßrä mit
jenem von M. Schön und Marc Anton auf einem Blatte, .1. Eine
ältere liadirung ist von V. S. (V. Solis), 4. In Frankts ltiiinstler-
bildnissen kommt es lithographirt vor.
Stiche und Lithographien nach Werken von
Wohlgemuth.
Der berühmte Altar iu Zwickau, in 8 lith. Blättern. Im Auf.
trage des sächsischen Altcrthuinsvercines herausgegeben von Quaudh
Dresden (ttkg) tol.