XVohlgemullx ,
Rlichncl.
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R. Weigel (Iiunstlantaltig Nr. 16346) erhliirt auch die beiden
gviihftlllßll ltulzschuitte im Vtiiirzburger Missale (Slieciale missa-
ruin YViirzb. Georg licyser 1495, gr. fol.) für X-Vohlgemutlfs
"ffcrh. Das erste Blatt enthält das bischöfliche Wappen nebst
Schildhzilterni Sie sind jenen linpfersticlicxi nachgebildet, welche
sich in den früheren Ausgaben vorfinden, (in. ful. Das zweite Blatt
stellt Christus am iireuze dar, an dessen lfusse die trauernden
Jünger, heil. Frauen und Gläubige, ful.
Auch die Blätter des Passiunnl: Das ist der Heiligen Leben,
Summer und NViuterlheil. Niiberg, A. Iiuberger 15188, fol., sullcn
nach VVohlgemutifs Zeichnungen in Holz geschnitten, seyn.
Ist Vfohlgenxuth. auch Iiupferstecher?
Die alten Schriftsteller beobachten darüber Stillschweigen, und.
die neueren haben es nicht bewveisen können, dass Jakob VValcb
der Lehrer VVuhlgemutlPs in diesem Iixinstzwveige gewesen sei. Ist
ja Walch selbst, oder vielmehr ein J. 'vValch getaulter Monogram-
mist W., noch eine etwas riithsclbafte Person. Doch wurden spä-
tcr dem YVoblgemnth die mit einem VV. bezeichneten Blätter zu-
geschrieben, welche Bartsch P. gr. VI. 517 W. mit vielen Gründen
dem YVenzcl von Olmiitz vindicirte. Seit dieser Zeit ist der ehr-
vriirtligc IYIiehael aus der Reibe der iiupferstechcr gestrichen, und
selbst die tiemiilmngen des schzrfsicbligen Y. Ottley, lniluiry etc.
II. 679 (f. konnten die Autorität des gelehiten lienners Bartsch
nicht erschüttern, obgleich die dem Wenzel zugeschriebenen Blät-
ter so ungleich sind, dass man liiglicbzixei Stetiher W. verinutbcn
konnte. Das Besstc sind die Copicn nach lVLSchiin und AJJ-iirer.
Gerade die angeblichen mit YV. bezeichneten Cupicn nach Diirer
sind es aber, an welchen Ottley Anstoss nimmt, und, die er Bartsch
entgegen als Originalblätter von Wlohlgemuth erhlairt, so dass Dii-
rer dieselben copirt hätte. Es wäre indessen nicht so unmöglich,
dass der Schiiler ein Blatt des Meisters nacbgestochcn hiitte, wenn
nur Ottley in anderer Hinsicht halbweg beweisen könnte, dass
Wohlgemuth in, Iiupier gestochen, und seine Bliittcr mit VV. be-
zeichnet habe. Auch lieines der obengenainnten Gemälde dieses
Meisters trägt den Buchstaben YV. Wir wollen aber hier auf einige
Punkte aufmerksam machen, welche der genannte englische Schrift-
steller berührt. Es fielen ihm besonders zwei mit W. bclßißllllßlß
Blätter im brittischen Museum auf. Das eine stellt die bekannte
Maria mit dem Schmetterling dar, welche auch Israel van Mecke-
ncn gestochen hat. Das Exemplar im etiglischtrn Cabinet ist hand-
schriftlich mit dem Monogramm des Martin Schongaucr bezeich-
net, nachdem zuvor das W. ausradirt war. Im Vorgrllntle nach
rechts ist eine Eidechse, welche auf den Blättern von Dürer und
Meclicncn nicht vvrlsonnnt. Ersterer copirtß dieses Blatt von der
Gegenseite, Letzterer nu Sinne des Originals, In diesem ist der
liupfdei- Maria mit einer ltrcisfiirrnigen Linie umgeben, und oben
fehlt Gott Vater mit dem heiligen Geiste, welcher auf dem Blatte
von Dürer hinzugefügt ist. Der Stich im englischen hduseum sieht
rauh und unangenehm aus, wenn er nicht retouchirt ist. Ottley
wvill aber dieses Blatt dem XVohlgemutlt zu schreibenfund Diirer's
Stich fiir Copie nach J. van Mccltcncn nehmen. Bartsch P. gr.
XIII. p. 570 schreibt das Original dem Meister mit der Ueuschrßvlic
tlwlßitl"? 51'111 seuterelle) zu, und fand liein Exemplar mit einem NV-
Er Spricht nur von einer alten Copie mit dem Montigitamm JM-i
weiche vielleicht Uttley ais mit W. bezeichnet nimmt. Das zweite
Blatt, welches dieser Schriftsteller für Woblgeinnth beansprucht,
stellt einen Herrn und eine Dame in der Landschaft dar, wie Siß