Wohlgemxxth ,
Michael.
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gen l- ß- 2_49 sind aber diese Bilder die Arbeit eine: Schülers. Dann
weidet? diesem Meister auch die vier Bilder aus dem Leben des
hell. lluchus an dessen Altar beigemessen, sie rühren aber-nach
Waffg-ents Ansicht von einem gleichzeitigen, von Wohlgemuth un-
abhangigen lYleister her, welchem der genannte Schriftsteller auch
den Altar mit den Vorgängen aus dem Leben der heil. Catharina
auf der Burg zuschreibcirmöchte.
Ein namhaftes Altarwerk ist in der kleinen gothischen Iiirche
zum heil. Kreuz, eine Stiftung der von Halleüschen Familie. In
der Mitte sind in Holz sieben Figuren, welche den Leichnam des
I-leilandes bewcinen, Gestalten von edlen Motiven. Die bemalten
Flügel enthalten acht Darstellungen aus dem Leben Maria und
dem Leiden des Heilancles. lm Inneren der AltarstalTel liegt Chri-
stus im Grabe, und auf den Aussenseiten der Flügel ist das Ecce
liomo mit der Schmerzensmutter dargestellt. VVaagen l. c. 234
glaubt, dass diese Malereien früher fallen, als der Altar in Zwickau.
Die Compusititxnen sind übcrladcner, zumal die Iireuztragungg die
Ausführung ist ziemlich roh und handwerksmässig, die Färbung
indess von grosser Iiraft und Tiefe.
Die Gemälde, welche ehedem eine Zierde des Hochaltares der
demolirtcn Augustinerlsirche waren, sind jetzt in der St. Moriz-
kapelle (Gallerie) zu Nürnberg. Diess sind die einzigen Werke
von VVohlgemulh, welche Ncudürfer und Sandrart erwähnen, mit
der Bemerkung, dass sie von Sebald Peringsdiirfer gestiftet wur-
den. In der Mitte des Altnres waren, wie bei allen bekannten Al-
tären des Meisters, in Holz geschnitzte Figuren, hier die Maria
mit zwei Heiligen. Die Ausführung des VVerltes fällt um 1487, da
ein Flügel diese Jahrzahl trägt. Der Schrein wurde durch yier
Flügel geschlossen, auf welchen Gemälde von VVohlgemuth und"
seinen Schülern sind. Auf dem ersten sind auf blauem Grunde die
lebensgrosseix Gestalten der Heiligen Georg und Sebald auf gothi-
scheu liragsteinen, welche aus einer von schwarzen wilden lYIän-
nern unterstützten Base hervorwachsen. Auf der Rückseite sind
zwei Darstellungen aus der Legende des heil. Veit, welchem die
Iiirche cledicirt war. Die Gestalten der einzelnen Ileiligen sind
schlank. die Charaktere der liöpfe, welche in einem ltlaren, briiun-
liehen Ton gut impastirt sind, tüchtig und im Ausdruck fromm,
die Ohergewäuclcr golden mit den im Hauptzugc reinen, in den
einzelnen Brüchen aber scharfen, in Schwarz liincinschattirten Fal-
ten. Diese Gestalten hält Waagen l. c. I. 182 für Wohlgemuth":
VVerk, die Darstellungen aus dem Leben des hl. Veit, welche von
schwer braunem Tone sind, für Gesellenarheit. An der Vorder-
seite des zweiten Flügels erscheint die heil. Catharina und Bar-
bara, auf der Rückseite ist oben St. Lukas die Madonna malcnd,
und unten St. Sebastian dargestellt. Die weiblichen Heiligen sind
schön und von zarter Jungfräulichkeit, in goldenenMänteln mit
brokatenen, oder sonst schünfiirhigen Unterkleidern. Der Ton de;
Fleisches ist auch in den Schatten sehr licht und klar, und doch
erscheinen die liüpfe nicht (lach. Hier scheinen nach Waagen auch
die Rückseiten von Wohlgemuth zu scyn, denn der Lukas kommt
an XVii-lsung der van Eycldschen Schule nahe, das Kind ist frei
bewegt, die Ausbildung fein. Die Henker auf dem Bilde mit St.
Sebastian sind zwar von braunem, aber doch klarem Tun. Der
dritte Flügel zeigt die heil. Ros alia und die heil. Marlha, wovpn
die erste besonders edel ist. Die beiden Darstellungen aus der
Legende des heil. Veit auf der Rückseite sind ebenfalls schönß!
und wärmer in der Farbe. als die oben genannten Bilder, so dass