YVohlgemnllh ,
Michael.
des großen Altares von Friedrich Herlen in der Jakobskirche ihm
angehören. lassen wir dahingestellt. Waagen erkennt in den genann-
ten Gemälden die Band eines oberdeutschetl Malergesellen, welcher
nur zum Christus am lircuze eine Zeichnung von Herlen benützt
haben könnte. Als muthmasslicltes Werk von WVohlgeznuth gelten
auch die Tafeln des Huchaltares in der Reglerkirche zu Erfurt,
auf Welche liugler (Handbuch, S. 795) aufmerksam macht.
In der liirche zu Schwäbisch Gmün d ist ein wohl erhal-
tener Altar, dessen Holzsculpturen Heideluii (Kunstblatt t858NrJt1)
dem Veit Stuss zuschreibt, was wir dahingestellt scyn lassen. Die
Gemälde schreibt Schurn 1. c. dem Wohlgemuth zu. Auf den Al-
tarflügeln sind die vier Evangelisten, die vierzehn kleiligcn und die
Legende vom heil. Sebald dargestellt.
Unter Wohlgemuthk beglaubigten Werken ist das späteste der
grosse Altar in der Kirche zu S chwabach. Der Accord, welchen
der Künstler schloss, nachdem aber schon Verhandlungen vurher-
gegangen waren, ist in MeusePs neuen Miscellanecn lV. 476 zu
lesen, und die frühere Beschreibung des Werkes gibt Fallsenstein
im Chronicun Swsbacense 1756 S. 88. Der Rath ging sehr vor-
sichtig zu Werke, und unterstellte die Arbeit einer Commission
von Sachverständigen. Der Künstler musste sich verpflichten nach
Umständen zu ändern und zu bessern, und wenn nicht mehr zu
helfen wäre, die Tafeln behalten, unter Rückerstattung des Vor-
schusses. Im Falle des Gelingens hatte lr auf eine Summe von
600 (l. Anspruch. Der Meister war damals schon 75 Jahre alt. und
musste vieles den Gesellen oder Schülern überlassen, welche die
meisten Arbeiten unter seiner Aufsicht und für seine Rechnung
unternahmen. Die Namen der Gehülfen kennt man nicht, Waa-
gen (l. c. I. 294) fand aber heraus, dass deren mindestens zwei
daran Theil gehabt haben. welche aber die theilweise sehr gelun-
genen Compositiunen des Meisters nicht immer glücklich in Far-
ben brachten. Die geistluseren Iiüpfe, die schwächere Zeichnung,
der schwere Ton verrathen in der Ausführung die Hand der Schii-
ler. Doch steht der Meister selbst nicht mehr auf seiner frühe-
ren Stufe. Es ist nach Waagen in allen Theilen, den Charak-
teren der Köpfe, die minder schün sind, den bauschigcn und knitt-
richen Falten, der Zusammenstellung der Farben, der zeichnen-
den Behandlung. der Ausbildung der Landschaft sehr deutlich die
Rückwirkung der Kunstweise A. Dürer's zu erkennen. Die Mitte
des Inneren zeigt in sehr reich bemaltem und vergoldetemSchnitz-
werk den thronenden Christus und Maria, über deren Haupt ein
Engel die Krone, zwei andere einen Teppich halten. Zu den Sei-
ten stehen St. Johannes der Täufer und St. Martin, jede der Ge-
stalten unter Schirmdächern _im reichsten und manierirtesteti gg-
thtschen Geschmacks: der Zeit. Die innere Seite der Flügel ent-
hält in erhabenem Relief die Anbetung der ddtrten, die Allsgics-
sung des heil. Geistes, die AuferstehungChristi und den Tnd der
Maria, das Innere der Altarststfel endlich das Abenilxuahl. Auf
der Aussenseite des Altarcs sind Gemälde. Die äussersten der drei
Flügelpaare stellen in etwas iiberlebcnsgrussen Figuren den 'l'iin-
fer Johannes mit dem Larnme, und den heil. Martin zu Pferd dar,
wie er den Mantel mit dem Armen theilt. Waagen glaubt nur
diese bcidenßilder dem Wohlgemuth zu schreiben zu müssen, kein
anderes Doeh zeigt er entschieden eine Aenderuug der früheren
lilmSlWßlSß- Das rothe massige Gewandydes Tüufcrs hat scharfe
ßriißlle, der Schimmel des StJMartiti ist sehr steif ausgefallen, die
liöpfe sind derber, die Formen des Nackten völliger, die Lichter
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