Zuccaro
oder
Zucchero ,
Tzuldco.
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lerci aufden Olymp aufmerksam macht, wo Jupiter thront, und
die liiinste und Wissenschaften beschützt. Rechts sieht man Mer-
kur, Apulln, Saturn etc. F. Zuccarus lnv. Gabriel 'l'erradeo Ty-
pis aeneis excudi juslit (C. Curt sc.) In zwei Blättern. H. 20 Z.,
Br. 20 Z.
Diess ist das oben erwähnte Spottbild rles Künstlers, welches
er aus Rache gegen die ihn vcrleunidentlen l-löilinge auafiihrtc.
Eigenhändige Radirungen.
Fiissly erwähnt ein Blatt, welches den heil. Hieronymus bei
dem Leichnaine des kleilandes vorstellt. bezeichnet: F. Zucchero
del. et sc. Wir fanden es ausserclein nicht genannt.
Dann findet man nach Fiissly sen. auch eine allegurische Dar-
stellung mit Zuccai'0's Bildniss, aus dem Verlage von Terradeu und
Nie. Gaddi, bezeichnet: Zuccaro del. sc. 15,75.
Oben zählten wir einen anonymen Holzschnitt mit der Him-
meltahrt Mai-iä auf, welcher so geistreich behandelt ist, dass man
einen Originalfurnxschnilt des liunstlers verinuthen könnte. Vgl.
R. WeigePs liunstkatalog Nr. 9490. Früher wollte man dieses Blatt
dem Taddeo Zuccaro zuschreiben, während in neuerer Zeit F.
Denanto als Verfertiger genannt wird.
Zucearo oder Zucchero, Taddeo, IVIaIer, wurde 2529 zu S.
Agnolo in Vado bei Urbino geboren. wo sein Vater Ottaviano ein
gewühnlicher Künstler war, welcher ihm den ersten dürftigen Un-
terriclit ertheilte. Hierauf "stand er einige Zeit unter Leitung des
Jacopu da Faenza, und auch Felice Ricci und Pompeji: da Fano
werden als seine Meister genannt. Gewiss ist, dass der Iiiinsiler
als armer Knabe von vierzehn Jahren nach Iloni ham, wo er mit
anhaltendem Fleisse nach guten Gemälden zeichnete und copirte,
dafür abei nicht so viel erwarb, um die Miethe für ein Dach-
stiibchen bezahlen zu können. Er musste in den Vorhallen" der
Kirchen schlafen, bis ihn endlich eine Krankheit zur Rückkehr
nach S. Agnulo zwang. Nach hergestellter Gesundheit begab er
sich wieder nach K011i, wo ihn jetzt DanielPor zum Gehiilfen
annalim, Nach einiger Zeit (154?) erhielt -er den Auftrag, die
Fagade des Palazzo lYIattei init historischen Darstellungen grau in
Grau zu verzieren, welche allgemeinen Beilall erhielten, so dass
von jetzt an der Ruf des Künstlers sich verbreitete. In liom l'in-
den sich viele grosse Frescobilder von ihm, worunter Lanzi jene
in St. Maria della Consolazione besonders auszeichnet. Auch im.
Vatiean sind Gemälde von ihm. In der Sala de' Palafrenieri sollte
er Ptafaelis Appstelfiguren wieder herstellen, allein die Beschädig-
ung war bereits so gross, dass die meisten Gestalten neu gemalt
werden mussten. Beidiesen Arbeiten half ihm auch Feclerigo Zuc-
caro, der Bruder des liiinsilers, welchem er dann die Malereien
im Casino di Pio IV. im grossen vatikanischen Garteniiberliess.
Den griissten liuf aber erwarben sich diese beiden Brüder durch
die Darstellungen aus der Geschichte des Hauses Farnese im Far-
nesischen Palaste zu Caprarola, wo sie mehrere Jahre ihätig waren.
Besonders berühmt wurde das Schlafzimmer, wo sie verschiedene
Phantasiebilder, und zwar nach Angabe des Annibale Caro malten.
Taddeo erlebte indessen die Vollendung des Werkes nicht. FC"
derigo Zuccaro setzte die Arbeit fort, und bediente sich dabei
mehrerer Gehiillen. VVas jedem der Zuccheri einzeln angehört ist
nicht zu bestimmen, die grösste Zahl der Bilder tragen aber das
Gepräge Federigoßs. Auch in Tivoli, zu Florenz, Venedig, Ur-
biiio u. s. w. sind Werbe von Taddeo zu finden, meistens in