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Z uccaro
oder
Zucchero ,
Federigo.
Idea dei Pittori, dei Scultori e degli Architetti in due libri, mit
Dedication an den Herzog Carl Cmanuel von Savoyen, Turino,
1607, 4.
La clirnora di Parma del Sig. Cav. F. Zuccaro. Bologna. 1608, (i.
ll passaggit) Per Italia, in cui sono descritte varie pitture, dal
Cav. F. Zuccheri. Bologna 1603, (i.
F. Zuccaro starb zu Ancona 100g. Er wurde auf der Reise in
die Heimath von einer tiidtlichen Krankheit befallen. Ueber die
abweichenden Angaben über sein Gcburts- und Todesjahr haben
wir Eingangs dieses Artikels in der Note berichtet. Er hinterlies;
Zälllfßlfrlie Schüler, welche der von ihm bezeichneten iuanierirten
Richtung folgten. Ü. Passignano gehört zu den achtenswerthen
Künstlern dieser Schule. Unter den früheren Schriftstellern ist
einzig Baglitini ein grosser Bewunderer seiner Verdienste, welcher
das Lob auch auf die plastischen und architektonischen Werke des
Itiinstlers ausdehnt. Die beiden Zuccheri waren in jeder Hinsicht
Iiiinstler von entschiedenem Talente, sie strebten aber in der von
Rafael bezeichneten Richtung mehr nach Bravour der Malerei, als
nach Gründlichkeit und genaues Studium der Natur. Sie sind
kühne Manieiisten, besonders Federigo, welcher bei grosser Leicli-
tigkeit der Behandlung seinen Figuren einen bestechenden Schein
von Wahrheit zu gehen wusste. Taddeo ist dagegen gelelirter in
der Zeichnung, und beiden ist eine gefällige Harmonie der Fäp-
bung gemein. In einer Hinsicht übertraf also jener den Bruder.
Federigo war aber viele Jahre der einzige Vertreter der römischen
Richtung, da T. Zuccaro kein hohes Alter erreichte. Zu seine;-
Zeit glänzte zwar RafaePs Name noch immer, und auch auf die
Zuccheri ging ein Theil des Nimbus über, allein man entdeckt in
den gepriesenen Werken Vasarfs und der Zuechari keine Spul-
zler Nachwirkung des Geistes, durch welchen Rafael unsterblich
wurde. Die Carracei, und G. Reni haben ihm in einigen Werken
Wieder mit grösserem Erfolge nachgeifert, doch erhob sich zu ihre;-
Zeit die Iiunst nur in etwas, um noch tiefer zu sinken, als jemals,
Zuccar0's eigenhändiges Bilduiss findet man in der Tribune
der Gallerie zu Florenz. N. Billy hat es gestochen. Dann stach
auch B. Eredi das eigenhändige Bildnis: des liüustlers, 4. Auch
ein Medaillon mit Zuccnrtfs Bildniss findet sich. Im Museo Fio-
rentino, bei dütrgensville etc. kommt es ebenlalls vor.
Stiche nach Gemälden diese: Meisters.
Diese Blätter sind ziemlich zahlreich, und viele zeigen den
Iiiinstler von vorthcilhafter Seite. FolgendestVerreichniss dient als
Supplcment zu den bereits genannten Bildern. Doch liegen nicht
allen Blättern Gemälde zu Grunde, mehrere sind nur nach Zeich-
nungen gestochen.
Maria Scotorum Regina. Iimestuclt. Ex pictura F. Zucchari
in Aedibus Baronis de Carlton. G. Vertue se. 1725. fül-
Mary Queen of Scots. Maria Stuart, Iiönigin von Schottland,
und ihr Sohn. ganze Figuren. Nach dem Gemälde im Besitze der
Tuchmacher-Gilde zu London von F. Bartolozzi gestochen. Haupt-
blatt, gr. fol.
Maria Stuart, Bruslbild in Einfassung, nach dem Gemälde
in der Bodleyan-Gallery zu Oxford von E. Schuler in Stahl ge-
Stoclicn- lVlit historischem Text. Stuttgart 1838. fol.
Elisabeth, Queen of England, ganze Figur. J. YVMSCOD sc.
1773. In Zeichnunwsznanier. gr. fol.
Charles lloward Earl of Nottingham. Brustbild mit Beiw-crk.
J. lluubrackou uc., tol.