Zuccaro
oder
Zucchero ,
Federiga.
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Sein Studium nach diesem Werke ist in der florentinischen Samm-
lung, und durch Imitation bekannt.
Um 1533 wurde F. Zuccaro nach Spanien berufen, um die von
L. Cambiasu im Escurial begonnenen Malereien zu vollenden. An-
fangs wollte Philipp II. den Paolo Veronese zu diesem Zwecke ein-
laden, der Graf Olivarez, spanischer Gesandter in Rum. empfahl
aber den Zuccaru. Dieser fand indessen keinen Beifall; seine Ma-
lereien im Escurial wurden vernichtet, und durch andere von F. Ti-i,
baldi ersetzt. Nur einige Oelbilder wurden behalten, wie die Ge-
burt Christi, die Anbetung der liönige, und die Marter des heil.
Lorenz. Der König von Spanien soll dem Künstler wiihrend sei-
nes dreijährigen Aufenthaltes in Spanien 18.000 Dukaten bezahlt
haben , und hatte dafür nur etliche Oelgemälde.
Nach Italien zurückgekehrt unternahm Zucoaro eineganze Bund-
reise im Lande. und malte in allen Städten, was man nur wollte.
Zu seinen bessten Werken zählt man die Himmelfahrt der Maria
in einem Oratorium zu Rimini, und den Tod der heil. Jungfrau
in St. Maria in Acumine daselbst. Als ein graziüscs Bild bezeich-
net Lanzi das Jesusliind in der Iirippe im Dome zu Fuligno, und
von gleichem Werthe sind zwei Darstellungen aus dem Leben der
Maria in einer Capelle zu Loretto. In einem Saale des Collegio
Borrotneo zu Pavia malte er das Leben des heil. Carolus in Fresco.
In der Libreria des Cistercienser Klosters zu Mailand sind zwei
grosse Bilder, welche nach Lanzi Schneewunder vorstellen. Die
Compositionen sind sehr reich, und das Ganze in glänzender Fär-
bung durchgeführt. Den Inhalt kennen wir nicht, B. Weigel er-
wähnt aber Nr. 5179 eine lireidezeichnung mit einer Darstellung
aus der heil. Geschichte, Welche der Entwurf zu einem solchen
Bilde seyn könnte. I-Iierauf ging Zuccaro nach Venedig zurück,
wo Boschiiii seine Werke mit grüsster Schärfe critisirt hatte. Ei:
überarbeitete sie desswegen, und schrieb unter das Bild der De-
müthigung des edlen Hohenstaufen dem Boschini zum Trotze: Fe-
dericus Zucwrus f. Arl- Säl- 1582. Perfecit an. 1605. Durch diese
Ueberarbeitung scheint das Werk sehr gewonnen zu haben, denn
Zanetti und Lanzi zählen es zu den Hauptbildern des Meisters.
Im Jahre 1607 befand sich Zuccaro in Turin, wo sich mehrere
Bilder von ihm finden. Im Dome ist eine Auferstehung Christi,
und in der Jesuitenkirche ein Bild des heil. Paulus. Der Herzog
Carl Emanuel liess eine Gallerie von ihm in Frescu verzieren, wo
aber die Arbeit unterbrochen wxurde.
In den letzten Jahren befasste sich Zuccaro auch mit der
Schriftstellerei. Er wollte mit Vasari wetteifern, ist aber fern von
der Iilarheit und ruhigen Ansicht desselben. Wenn Vasari nianeh-
mal etwas geschirväizig ist. so macht Zuccaro .ein ungelehrtes Ge-
schrei, und, ergeht sich in unverständlichen Grübeleien. Bonari
und Mariette (Lettere pittoriche 147 ff.) sprechen mit Gering-
schätzung von seinem schriftstellerischen Talente, oder vielmehr,-
von seinen barocken Ansichten. Wir finden folgende seltene Schrif-
ten erwähnt:
Lettera a Principi e Signori arnatori del disegno, pittnra, scul.
tiira ed archilettura, scritta dal Cav. Ferlerieo Zuccaro nell' acade-
min ingengaßl, detto ll Sunnachioso. Cun un lamento della Pit.
tura, opera dell' istesso. Mantua 1605, 4.
Origine e Progressu delP Acadeinia del Disegno di Roma.
via 1604. 4-